Kfz-Versicherung: Frauen gleichrangig bei Kfz-Vorschäden
Inhaltsverzeichnis
Dass Männer als die geeigneteren Autofahrer betrachtet werden, zählt zu dem populärsten Schablonendenken in Deutschland. Angaben des Online-Vergleichsportal Verivox* decken aber auf, dass die Fahrkompetenz bestenfalls unerheblich abweicht.
Die Quote der Frauen mit Vorschäden steht knapp um 0,4 Prozent oberhalb der von Männern. Dagegen haben sie ledglich halb so oft Flensburg–Punkte.
Vorschäden: Ein knappes Unentschieden zwischen den Geschlechtern
Weibliche und männliche Autofahrer legen bei der Vereinbarung einer Kfz-Versicherung offen, wie viele Schäden sie in den vergangenen 3 Jahren verursacht haben und über ihre Vorversicherung begleichen ließen.
Bei Männern steht die Quote bei 9,2 Prozent, bei Frauen sind es 9,6 Prozent. Das belegt eine Unterwsuchung des Vergleichsportals.
Demnach ist die Quote von Frauen mit Vorschäden um 0,4 Prozent größer. An geringeren Anlässen für Unfälle mangelt es jedoch nicht. Selbst bei der jährlichen km–Leistung sind Frauen und Männer fast gleichrangig, versicherte Frauen geben im Mittel knapp 600 km weniger an.
Bei der Prämie zur Kfz-Versicherung spielt das Geschlecht keine unmittelbare Rolle: „Ab 2012 sind geschlechtsneutrale Tarife (Unisex–Tarife) obligatorisch und das Geschlecht darf bei der Kfz-Versicherungsprämie nicht einbezogen werden„, erklärt Aljoscha Ziller, Vice President Insurance beim Vergleichsportal.
Frauen haben nicht so viele Punkte wie Männer
Eine extreme Bedeutung beim Versicherungsbeitrag haben jedoch die SF-Klassen (Schadenfreiheitsklassen). Mit jedem Jahr, in dem ein Autofahrer keinen Unfall über seine Kfz-Versicherung bezahlen lässt, erhöht sich diese und die Autoversicherung wird billiger.
Männer, die über das Vergleichsportal eine Kfz-Versicherung vereinbart haben, stehen im Mittel fast eine SF-Klasse höher und sind damit begünstigt – entgegen der extrem geringeren Differenz bei den Vorschäden.
Dafür muss jedoch nicht allein die Fahrkompetenz verantworlich sein. Dem Kraftfahrtbundesamt zufolge sind nach wie vor Autobesitzer größtenteils Männer.
Darum wird auch die Autoversicherung des Öfteren von Männern vereinbart, sodass Frauen größtenteils mitversichert sind und keine persönlichen SF-Klassen anhäufen können.
Bei den Flensburg–Punkten machen die Angaben des Vergleichsportals den höchsten Unterschied zwischen den Geschlechtern aus – zum Vorteil der weiblichen Autofahrer: Frauen haben lediglich halb so viele Vermerke im Verkehrszentralregister wie Männern.
Vorgehen:
Für die Untersuchung wurden sämtliche über Verivox abgeschlossene Kfz-Versicherungen* im Zeitabschnitt vom 1. Mai 2023 bis 30. April 2025 anonymisiert aufbereitet.
(Mit Angaben www.verivox.de/01.07.2025)