Renten-Attacke: Gesunde Rentner sollen Pflichtdienst absolvieren
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Mit 65 Jahren ins Rentnerdasein starten und danach nur noch „die Füße hochlegen„? Damit soll nun endgültig Schluss sein, verlangt Klaus Hurrelmann (Soziologe).
Gesunde Rentenbezieher sollen einen Pflichtdienst absolvieren – ebenso wie junge Menschen damals beim Zivildienst. Hurrelmann gibt dazu eine eindeutige Begründung: Junge Leute leisten schon genügend.
Renten-Attacke: Wer als Rentner gesund ist, soll Pflichtdienst ableisten
Die Überlegung ist recht plausibel: Junge Leute halten das aktuelle Rentensystem am Laufen. Sie begleichen die durch Corona verursachten Schulden.
Im Ausnahmezustand sollen sie für die Landesverteidigung zur Verfügung stehen. Aber bekommen sie auch einmal selber eine zufriedenstellende Rente? auf Das steht auf wackeligen Füßen.
Der Soziologe erklärt in einem Spiegel-Talk: „Von den jungen Leuten zu erhoffen, dass sie im Ausnahmezustand isoliert die Landesverteidigung stemmen, ist nicht fair.“
Sein Vorschlag: Für Senioren ein wahrhaftiger Dienst an der Gemeinschaft. Erst kürzlich haben Experten einen „Boomer-Soli“ verlangt, bei dem wohlhabende Rentner weniger reiche Rentner finanziell unterstützen sollen .
Pflichtdienst für Rentner: Was würde dieser Plan bewirken?
Zu den Einzelheiten äußerte sich der Soziologe indessen nur ziemlich allgemein. Doch wird eines deutlich: Es betrifft lediglich fitte und gesunde Rentner, die noch einiges zum Gemeinwohl beitragen können. Über die Zeitspanne und die formelle Ausgestalltung macht er hingegen keinerlei konkrete Angaben. Möglich wären beispielsweise:
- Unterstützung der Flüchtlinge
- Mithilfe in Kitas und Schulen
- Zivile Verteidigung und Katastrophenhilfe
- Mithilfe in Altenwohnheimen und Kliniken
Der Soziologe bemängelt das gegenwärtige System gnadenlos: „Mit 65 – oder häufig bereits mit 63 Jahren – sind die Menschen schlagartig lediglich noch Urlaubs- und Privatsleute. Was soll das denn für eine Perspektive sein?“
Pflichtdienst für alle: Ältere Untersuchung bestätigt Akzeptanz
Der Vorschlag ist gar nicht mal so abwegig, wie er zunächst anmutet. Eine Bertelsmann–Untersuchung (2022) belegte derzeit: Einem Pflichtjahr für sämtliche Generationen würden rund 66 Prozent der Deutschen zustimmen.
Ob das Ergebnis heutzutage genauso ausfallen würde, ist ungewiss. Vergleichbares hatte bereits 2023 Kristina Schröder (CDU) verlangt.
Ihre Rechtferigung stützte sich senierzeit ebenfalls auf die Corona-Krise: „Für mehr als 2 Jahre haben wir ihnen so ziemlich alles genommen, was eine fröhliche und maßgebliche Jugendzeit besimmt.“
Arbeit anstelle Rente: Experte verpflichtet Senioren
Hurrelmann (81 Jahre alt) macht selber vor, was er anderen abverlangt. Der Soziologe ist nach wie vor noch tätig, geht in Schulklassen und bearbeitet Schüler-E-Mails. „Als Experte empfinde ich eine bestimmte Verpflichtung gegenüber dem Gemeinwohl.“
„Wir sollten achtgeben, dass unsere Gesellschaft nicht in ein Ungleichgewicht gerät. Die jungen Leute bewegen eine ganze Menge – selbst wenn die Senioren sie unaufhörlich maßregeln“, alarmiert er.
„Die Jungen benehmen sich schon kameradschaftlich – z.B. während der Corona-Zeit, als sie bei der Impfung an letzter Stelle rangierten und Schulen über Monate hinweg nicht besucht werden konnten„.
(Mit Angaben www.ruhr24.de/22.07.2025)