Gaspreise 2025 so teuer wie seit zwei Jahren nicht – die Ursachen
- Der Gaspreis an der Großhandelsbörse TTF (Niederlande) hat mit 57 Euro je MWh einen 2-Jahreshöchstwert erlangt, informierte die „Süddeutsche Zeitung“.
- Niedrigere Herstellung Erneuerbarer Energien und kühle Winter-Temperaturen erhöhen den Bedarf und den Gaspreis* weiterhin.
- Ab 2026 erwarten Fachleute eine Normalisierung des Gaspreises durch die Erweiterung der internationalen LNG–Volumen und rechnen auf längere Sicht mit Preisen von 30 bis 35 Euro je MWh.
Neben den kühlen Temperaturen in den Wintermonaten, die durch gesteigertes Heizverhalten den Bedarf und deswegen auch den Gaspreis verteuert, gibt es einige Ursachen für die Preiserhöhung.
Einerseits stellen die Gashändler ihre Vermutung in Rechnung, dass es im jetzigen Winter weiterhin kühl bleibt oder vielleicht noch eisiger wird.
Andrerseits hatte Deutschland in den letzten Wochen vermehrt mit Windflauten und fast gar keinen Sonnenschein zu ringen.
Aufgrund der niedrigen Quote an Erneuerbare Energien an der Stromzusammensetzung (Mix) müssen sich Kraftwerke auf Gas zur Verstromung stützen, was den Bedarf und den Preis auch erhöht.
Dunkelflauten bewirken verminderte Erneuerbare Energie im Strommix
Außerdem ist Europa von der Einfuhr von Flüssiggas (LNG) abhängig. Kraft Beendigung der russischen Gasversorgung müssen Europäer das Flüssiggas auf dem Schiffsweg einführen, was erheblich kostspieliger ist als der Gasbezug über Pipelines. Lokale missliche Lagen oder versperrte Wege beeinträchtigen den Preis auch dramatisch.
Sebastian Gulbis (Enervis) vermutet ab 2026 eine Normalisierung durch die Erweiterung des internationalen LNG-Volumens. Auf längere Sicht beurteilt er die Preise an der Börse mit 30 bis 35 Euro je MWh, wiederholt die „SZ“ den Fachmann.
Die Gaspreise erhöhten sich im Laufe der Energiekrise 2022 auf bis zu 300 Euro je MWh – derzeit steht der Preis bei 57 Euro je MWh.
Doch vor einer Normalisierung könnte sich der Gaspreis weiterhin erhöhen. Der Preisinformationsdienst ICIS vermutet, dass sich die Preise im Februar 2025 gegenüber dem Jahr zuvor um 17 Prozent erhöhen, informiert„Bloomberg“.
Ein zusätzlicher Auslöser zur Preistreiberei seien der Streit zwischen der EU und den USA über denkbare Zölle. Gas-Händler kontrollieren derzeit akkurat, auf welche Weise die Handelskonflikte und Abstrafungen LNG auch in Zukunft teurer machen könnten.
Die Bundesnetzagentur stuft die deutsche Gasversorgung derzeit als beständig ein. Die langfristige Gasversorgung sei garantiert. Die Agentur bewertet das Risiko einer aufgewühlten Gasversorgung im Momant als klein.
Trotzdem sei ein genügsamer Gaskonsum nach wie vor entscheidend. Der Deutsche Wetterdienst sagt mit einem mittelmäßigen bis hervorragenden Prognosniveau, gegenüber den Mittelwerten der Jahre 1991 bis 2020 für Februar bis April 2025, geringe Temperaturen voraus.

(Mit Angaben www.businessinsider.de/wirtschaft/12.02.2025)