Smartphone: Handy-Schulden bei Senioren in 10 Jahren verdoppelt
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Das Überschuldetsein durch Smartphones verstärkt sich nach wie vor. Besonders kräftig ist sie bei Leuten über 55 Jahre angestiegen:
Ab 2013 haben sich deren Schulden bei Telekommunikationstechnik um 117 Prozent gesteigert. Bei jungen Menschen erhöhte sich der Schuldenberg indessen nicht so rasant. Das belegt eine Umfrage des Online-Vergleichsportals Verivox* auf Basis der Verschuldungszahlen des Statistischen Bundesamtes.
Senioren am kräftigsten an Schuldenerhöhung beteiligt
Die Außenstände bei Telko-Dienstleistern bestehen aus Smartphone-Schulden und nicht beglichenen Rechnungen z.B für ortsfestes Internet.
Über sämtliche Alterskohorten verteilt steigerte sich der Schuldenberg bei Telko-Dienstleistern binnen der vergangenen 10 Jahre von 851 Euro (2013) auf 1.347 Euro (2023) – eine Erhöhung um 58 Prozent.
Ausgesprochen extrem ist die Entwicklung bei den verschuldeten Senioren über 55 Jahre: Belief sich der mittlere Schuldenbetrag hier 2013 noch auf 344 Euro, waren es 2023 bereits 754 Euro (Erhöhung um 117 Prozent).
„Mittlerweile verwendet auch ein Großteil der Älteren zukunfstfähige Smartphones. Extrem gekletterte Hardware-Preise, größtenteils für Premium–Handys, verstärken ergänzend den Verschuldungsumfang bei Älteren„, so Jörg Schamberg.
Über sämtliche Altersgruppen hinweg sind die Telko–Schulden gegenüber sonstigen Gläubigeranliegen binnen 10 Jahren um 58 Prozent angewachsen; die Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten und Inkassounternehmen waren indessen teilweise extrem rückläufig.
Junge Leute haben den größten Telko-Schuldenstand
Da die prozentuale Erhöhung bei den Älteren am kräftigsten ausfällt, haben Jüngere (25 – 35 Jahre) losgelöst betrachtet die größten Schulden bei Mobilfunkanbietern*.
Deren durchschnittliche Schuldensumme für 2023 (1.642 Euro) kommt annähernd dem Neu-Preis für ein iPhone 16 Pro Max (1.699 Euro) mit 512 GB gleich. Der Schuldenstand dieser Altersklasse hat sich binnen 10 Jahren jedoch um 41 Prozent erhöht.
„Speziell bei jungen Leuten haben Spitzen-Geräte wie Samsung, Apple und Co. immer noch eine enorme Faszination,“ erklärt Jörg Schamberg.
„Um den Anschaffungspreis des Wunschhandys so gering wie es nur geht zu halten, nutzen zahlreiche Anwender sehr teure, unangemessene Laufzeittarife. Auf längere Sicht betrachtetet bleiben Ausgaben für die Finanzierung und eine mögliche Gefährdung zur Verschuldung unbeachtet.“
Preiserhöhung bei Smartphones – nicht bei Tarifen
Gegenüber dem Tarifumfeld, das generell erheblich mehr Leistung zu vergleichbaren Preisen wie 2013 liefert, haben sich Ausgaben für die Hardware binnen 10 Jahren teilweise enorm erhöht.
So wurden Top-Smartphones der populärsten Marken in den vergangenen 10 Jahre um 71 Prozent verteuert. Gegenwärtig wird für nahezu 75 Prozent sämtlicher Premium-Geräte von Xiaomi, Samsung, Huawei und Apple ein 4-stelliger Betrag ausgegeben.
Um bei Neuanschaffungen die Ausgaben möglicht gering zu haltem, ist es ratsam, auf ältere Modelle zu setzten. Aktuelle Smartphones sind technisch so ausgeprägt, dass die Gegensätze zu vorherigen Ausführungen kaum eine Rolle spielen.
Ansonsten ließe sich das erwünschte Smartphone wenige Wochen nach der Markteinführung als Gebrauchgerät günstiger anschaffen.
Wer sich entgegen der oft teureren Ausgaben für einen gebündelten Erwerb von Tarif mit Gerät entscheidet, sollte die Kündigungsfrist beachten, betont Schamberg:
„Wenn das Smartphone in Verbindung mit dem Tarif finanziert wird, gilt es als Vertrags-Element. Dann werden die verteuerten Tarifkosten nach 2 Jahren weiterhin in Rechnung gestellt – gleichwohl das Gerät längst abbezahlt ist. Darum sollte ein derariger Koppelvertrag* frühzeitig beendigt werden. Das ist nach Ablauf der Mindestdauer jeden Monat machbar.“
Vorgehen:
Die Umfrage gründet auf Angaben des Statistischen Bundesamtes zur Verschuldung von Personen bei Telko-Unternehmen (2013–2023). Die Angaben gründen auf Aussagen der deutschen Insolvenz- und Schuldnerberatungsstellen. Für 2024 stehen noch keine Angaben bereit. Zur Feststellung der Smartphone-Preise wurden sämltliche verfügbaren Deluxe-Markenreihen der 4 Produzenten mit den höchsten Marktanteilen in den Jahren 2014/2015 und 2024/2025 mit sämlichen Speicherleistungen betrachtet (Stand: 07.03.2025).
(Mit Angaben www.verivox.de/handy/02.06.2025)
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