https://www.focus.de/earth/bei-einer-frage-irren-sich-57-prozent-der-deutschen-2-grosse-strom-mythen-enthuellt_595ae07d-51e6-4602-96c8-a656e6cfccfa.html

Energiewende: Angst vor teurem Strom – Legenden und Befürchtung

Zahlreiche Bürger in Deutschland haben kein ausreichendes Hintergrundwissen über Stromkosten und produktion. Eine topaktuelle Untersuchung deckt erstaunliche Fehleinschätzungen zum Thema Energiewende auf.

Die Energiewende ist gerade auf dem Höhepunkt, aber wie genau begreifen die Deutschen, woher ihr Strom* stammt und wie viel er eigentlich kostet? Eine Untersuchung des Ökostrom-Versorgers Tibber, die FOCUS online Earth zur Verfügung gestellt wurde, zeigt unerwartete Oberflächlichkeiten.

Demzufolge idealisieren zahlreiche der 1.000 Interviewten den Stellenwert fossiler Energien – und verniedlichen den Nutzen von Solar– und Windenergie.

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1. Denkfehler: In Deutschland wird der meiste Strom aus Gas und Kohle produziert

Gemäß der Unterssuchung vermuten 57 Prozent der Deutschen, dass Gas- und Kohlekraftwerke 2024 den meisten Strom in Deutschland produziert haben. Aber in der Realität war Windkraft mit 31,4 Prozent der bedeutendste Energieträger, danach Kohle (22,5 Prozent), Erdgas (14,9 Prozent) sowie Solarenergie* (13,8 Prozent).

Erneuerbare Energien stellen schon heute den Hauptanteil am deutschen Strommix bereit. Die fossilen Energiequellen büßen immer mehr an Stellenwert ein – selbst wenn sie in der breiten Öffentlichkeit häufig noch die Nase vorn haben.

Bildquelle: Mehr als 50 Prozent der Interviewten vermutete, dass Gas und Kohle die Stromproduktion 2024 anführten.
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2. Denkfehler: Erneuerbare Energien sind kostspieliger als fossile Energieträger

Knapp 33 Prozent der Interviewten hält Wind- oder Solarenergie* für die kostspieligste Methode zur Stromgewinnung. Doch dem ist nicht so:

  • Windstrom ist mit Erzeugunskosten von 4 bis 11 Cent je kWh der billigste Energieträger.
  • Kohle kostet zwichen 15 und 29 Cent je kWh.
  • Gas* ist mit 20 bis 32 Cent pro kWh am kostspieligsten.

Erneuerbare Energien sind nicht allein emissionsärmer, vielmehr ebenso billiger als fossile Optionen. Ohne die enorme Quote von Solar*- und Windenergie wären die Strompreise jetzt viel teurer.

Die hauptsächliche Befürchtung: Strom wird ständig kostspieliger

Über 60 Prozent der Interviewten antworteten auf die Fragestellung „Ich habe große Befürchtungen, dass sich die Strompreise in Deutschland erhöhen“ mit „Stimmt (völlig und absolut)“. Die frohe Botschaft: Diese Befürchtung dürfte sich als unberechtigt herausstellen – wenigsten in den nächsten Jahren.

Gemäß einer Dokumentation der Analysefirma BloombergNEF verzeichnet der Strommarkt in Deutschland einen Prozess der ständigen Anpassung und Erneuerung. Der Strompreis dürfte bis 2035 auf rund 47 Euro je MWh fallen, weil erneuerbare Energien wie Solar- und Wind zunehmend Strom zu geringen Kosten erzeugen.

Ab 2035 vermuten Spezialisten aber erneut kletternde Preise. So dürften sich die Preise im Großhandel bis 2050 auf rund 92 Euro je MWh erhöhen.

In 2024 so viel Strom aus Erneuerbaren Energien wie noch nie

Deutsche beweisen Anpassungsfähigkeit: Großes Engagement, Strombedarf umzustellen

Des Weiteren hat die Untersuchung Erfolgreiches zu verkünden: Zahlreiche Deutsche seien demzufolge bereit, ihren Alltag neu auszurichten, um Strom nutzbringender einzusetzen.

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65 Prozent der Interviewten erklärten sich bereit, ihren Bedarf gezielt in Zeitabschnitten mit reichlich erneuerbarer Energie umzustellen, allein aus umweltschonenden Gründen.

Mit Material www.focus.de/21.10.2025

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