Pflichtversicherung gegen Elementarschäden: 78 Prozent Hauseigentümer dafür
|

Pflichtversicherung Elementarschäden: 78 Prozent Hauseigentümer dafür

Die Pflichtversicherung gegen Elementarschäden ist nun Bestandteil des Koalitionsvertrags geworden. Das trifft auf starke Zustimmung bei den Bürgern hierzulande.

78 Prozent der Hauseigentümer befürworten diese Erneuerung, bei den Mietern sind es 79 Prozent. Das belegt eine repräsentative Erhebung des Online-Vergleichsportals Verivox*. Die Kosten hierfür dürften etlichen aber Schwierigkeiten bereiten.

Mietnebenkosten: Mieter zahlen 18 Prozent mehr für Heizen

Die meisten Mieter stimmen Vorhaben zu

Das Bestreben der Bundesregierung, eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden einzurichten, bejahen 78 Prozent der Hauseigentümer und 79 Prozent der Mieter. Zur Miete wohnende sind bezüglich der Hochwasserhilfen (aus Steuermitteln bezahlt) und vorstellbaren MietUmlagen unmittelbar in diese Absichten einbezogen.

Seit langer Zeit ist die Pflichtversicherung ein nicht endendes Diskussionsthema im politischen Umfeld. Nach den HochwasserEreignissen im Süden Deutschlands machten sich im Sommer 2024 alle Ministerpräsidenten der Bundesländer einstimmig dafür stark, eine derartige Versicherungspflicht einzuführen.

Heizkosten explodieren: Hauseigentümern droht „finanzielle Notlage“

Bisher konnte aber kein Einvernehmen erzielt werden. Mit der Erwähnung im Koalitionsvertrag kommt wieder Schwung in die Angelegenheit. Der Staat musste nach heftigen Tragödien in den vergangenen Jahren ständig mit Hilfsgeldern eingreifen.

Gegenüber der Politik trifft die Versicherungspflicht bei den Hauseigentümern auf rege Zustimmung. In Verivox-Befragungen aus den vergangenen Jahren standen die Zahlen für ein Einverständnis binnen 68 und 79 Prozent. Das dürfte sich in der Tat durch Befürchtungen bei Beschädigungen vor der Haustüre daheim ableiten:

In der neuen Verivox-Erhebung haben 61 Prozent der Hauseigentümer Befürchtungen, dass Umwelt-Katastrophen auch in ihrer Umgebung in nächster Zeit des öfteren auftreten könnten. Bereits 86 Prozent der Beunruhigten befürworten eine Pflichtversicherung.

Werbung*

16 Prozent können keine zusätzlichen Kosten mehr tragen

Wie groß die Bereitschaft zur Zusammenarbeit der Hauseigentümer bei einer Einsetzung dann wirklich ausfällt, steht noch in den Sternen. Im Mittel wären Hauseigentümer damit einverstanden, jährlich 286 Euro für eine Elementarschaden-Versicherung zu bezahlen.

16 Prozent sagen aus, keine zusätzlichen Kosten mehr für die Wohn-Immobilie tragen können. Indessen möchten 29 Prozent keinerlei zusätzliche Kosten mehr auf sich nehmen.

Die Kosten für eine ElementarschadenVersicherung werden durch den Wert, der Größe des Gebäudes und der Gefahrenzone bestimmt, in der sich die Immobilie befindet„, erklärt Aljoscha Ziller, Vice President Insurance bei Verivox.

„In bedrohten Regionen können die Kosten pro Jahr schnell mehrere Tausend Euro ausmachen.“ In der Befragung benennen 20 Prozent der Hauseigentümer, ohne Elementarschadenversicherung, die Kosten als Hürde für einen Versicherungs-Abschluss.

In Frankreich ist die Versicherungspflicht schon seit mehrenen Jahren Wirklichkeit geworden. Hier wird der Versicherungsbeitrag nicht von der Gefahr des individuellen Wohnitzes bestimmt. Er wird dafür in Prozent vom Wert der abgesicherten Immobilie bemessen. Für ein deratiges Vorgehen können sich lediglich 20 Prozent der deutschen Hauseigentümer begeistern.

33 Prozent sagen aus, ein jeglicher solle lediglich für sich ganz persönlich bezahlen und verneinen generell eine Umschichtung. Dagegen meinen 38 Prozent, die Ausgaben für die Versicherung sollten gedeckelt, jedoch nicht auf sämtliche Versicherungsnehmer umgeschichtet werden.

Urtei: Beim Heizungstausch dürfen Vermieter Ausgaben auf Mieter umverteilen

Keine Freigabe von Bauplätzen in gefährdeten Regionen

Die Versicherungsbranche beurteilt eine Pflichtversicherung im Allgemeinen als bedenklich. Sie vermutet, die Einsetzung reduziere für Gemeinden den Beweggrund, Beschädigungen durch Hochwasser abzuwenden und Vorbeugungsmaßnahmen in Angriff zu nehmen – etwa dadurch, dass in hauptsächlich bedrohten Regionen keine Neubauten mehr errichtet werden dürfen.

79 Prozent der Hauseigentümer befürworten in der Verivox-Erhebung eine Sperre von Neubauten in hauptsächlich von Hochwasser bedrohten Regionen. Unter den Mietern schließen sich 68 Prozent dieser Meinung an.

Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) setzt sich für ein Opt-Out-Modell ein. Dadurch soll der Elementarschutz grundsätzlich zu einem Element der Wohngebäudeversicherung* werden.

Versicherte sollen diese Einbindung jedoch ablehnen dürfen. 68 Prozent der Hauseigentümer halten das Vorgehen für die angenehmere Möglichkeit, 13 Prozent sind noch nicht entschieden.

Ob das Opt-Out-Modell oder die Pflichtversicherung ohne zusätzliche Methoden wird sich der Versicherungsgrad zukünftig nicht erhöhen„, sagt Aljoscha Ziller.

Die Befürchtung vor bevorstehenden Schadensereignissen wird isoliert nicht genügen, um einen lückenlosen Versicherungsschutz zu gewährleisten.“ Die Angaben belegen weiterhin: 51 Prozent der Hauseigentümer ohne Elementarschadenversicherung sagen aus, gar keine zu brauchen.

Die Gefahr wäre an ihrem Wohnsitz belanglos. Bei den Menschen, die Befürchtungen vor kommenden Groß-Schadenereignissen haben, sind es 37 Prozent.

Allein 6 Prozent sagen aus, nach dem katastrohalen Hochwasser in Bayern, Saarland und Baden-Württemberg im Sommer 2024 eine Versicherung unterschrieben zu haben.

Werbung*

Vorgehen:
Innofact hat für Verivox Mitte Mai 2025 im Ganzen 1.052 Hausbesitzer interviewt. Die Resultate sind repräsentativ für private Hauseigentümer (18 bis 79 Jahre), die ihr Gebäude eigenständig bewohnen und in ihrem Haushalt für Beschlussfassungen zum Thema Unterschriften wenigstens mitbeteiligt sind. Die interviewten Mieter kommen aus einem ISO-begutachteten InternetPortal mit fast 500.000 Mitgliedern. Interviewt wurden 1.002 Menschen (18 bis 79 Jahre). Die Erhebung ist repräsentativ für die Bevölkerung in Bezug auf Bundesland, Alter und Geschlecht.

Was kostet eine neue Heizung wirklich?
Werbung*

(Mit Angaben www.verivox.de/presse/30.05.2025)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert