Rund 3 Millionen Deutsche verwenden kein topaktuelles Internet
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Rund 3 Millionen Deutsche verwenden kein topaktuelles Internet

2018 sollte Deutschland längst eine vollständige Ausrüstung mit Breitbandinternet (50 Mbit/s) bereithalten. So hatte es zumindest die deutsche Digitalpolitik vorgesehen. Aber nach wie vor müssen sich in diesem Land fast 2,8 Millionen Bürger mit gedrosselten Internet-Anschlüssen abfinden.

Im Vergleich zum Vorjahr beläuft sich die Weiterentwicklung auf annähernd 1 Prozent. Knapp 900.000 Anwender können sich nicht mal über eine mäßige Geschwindigkeit von 15 Mbit/s freuen. Das belegt eine neue Marktuntersuchung des Online-Vergleichsportals Verivox*.

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Mehr als 10.000 Gemeinden und Städte nicht komplett erreichbar

Bundesweit sind dem Bundesbreitbandatlas zufolge 96,5 Prozent sämtlicher Haushalte mit einem Download-Tempo von wenigstens 50 Mbit/s ausgerüstet. Die restlichen 3,5 Prozent müssen sich mit einer geringeren Internet-Geschwindigkeit begnügen.

Dadurch sind im Ganzen 2,8 Millionen Bürger oder 1,4 Millionen Haushalte vom beschleunigten Internet abgekoppelt. Im Vergleich zum Jahr davor vergrößerte sich die Erweiterungsrate um nur 0,63 Prozent.

Zusammengenommen sind in Deutschland 10.639 Gemeinden nicht zufriedenstellend mit 50 Mbit/s bestückt. 234 dieser Kommunen haben eine Versorgung mit 50-Mbit/s von höchstens 10 Prozent vorzuweisen. Davon haben 137 Gemeinden gar keine Verbindung zu stabilen Breitbandanschlüssen mit wenigstens 50 Mbit/s.

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Das betrifft gleichermaßen Glasfaser, DSL und Kabel-Internet. „50 Mbit/s sind Stand heute noch geduldeter Normwert„, betont Jörg Schamberg, Fachmann Telekommunikation bei Verivox.

Diese Tarife werden gegenwärtig von einem Großteil der Anbieter lieber verhalten angeboten. 100 Mbit/s werden immer häufiger zur aktuellen Norm, das belegen auch die Bestellungen über unser Internet-Vergleichsportal*.“

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Minimaltempo steht bei lediglich 30 Prozent der alten Norm

Für Internetanschlüsse* wurde das Minimaltempo Ende 2024 auf eine Download-Quote von 15 Mbit/s gesteigert. Somit werden nur 30 Prozent des Tempos einer 50er-Verbindung erzielt. Aber von einer lückenlosen 15-Mbit-Verbreitung sind wir noch meilenweit entfernt, so Schamberg:

Rund 500.000 Haushalte erzielen diese Zahl nicht und sind zwangsläufig extrem langsam im Internet unterwegs„. Kalkulationen der Bundesnetzagentur erreichen noch größere Zahlen.

Eine digitale Beteiligung ist nicht garantiert, wenn komplette Gebiete nicht ausreichend versorgt sind„, erklärt Schamberg. „Viel zu häufig ist beschleunigtes Internet vom Wohnsitz abhängig, und das verstärkt die digitale Trennung der Gesellschaft. Der Glasfaserausbau* ist unbestritten bedeutsam, aber auch die kleineren Zielsetzungen müssen jetzt rasch realisiert werden.

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Erhöhte Datenanfragen mittels Streaming und Künstlicher Intelligenz

In den kommenden Jahren wird eine beschleunigte Internetverbindung ständig bedeutsamer – z.B. die ansteigende Verwendung von Streamingaktionen diverser Live-Vorlesungen und interaktiver Weiterbildungen, Cloud Computing sowie Videobesprechungen im Homeoffice, doch ebenso aufgrund der Übermittlung gewaltiger Datenmengen durch KI.

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Ein belastbarer Tarif ist häufig nicht einmal kostspieliger als ein gedrosselter, so Schamberg weiter: „Oftmals erhalten Verbraucher, die einen älteren Internetvertrag ersetzen, zum identischen Preis derzeitig das zweifache Internet-Tempo„.

Schamberg erklärt außerdem, dass zahlreiche Internettarife* nach Ablauf der Mindestdauer teurer werden: „In unserer letzten Untersuchung waren 92 Prozent der Tarife davon betroffen.

Demnach entfallen nach 2 Jahren für neue Kunden die Preisenachlässe, Rabatte gehen zu Ende. Für die gleichbleibende Dienstleistung wird von jetzt auf gleich der Preis angehoben.

Verbraucher müssen das nicht akzeptieren: Mittlerweile dürfen Internetverträge nicht mehr selbsttätig um ein zusätzliches Jahr erweitert werden, dagegen können sie nach der minimalen Laufzeit jeden Monat beendet werden.

Viele Internettarife nach 24 Monaten teurer

Vorgehen

Begründet wird die Erhebung zum Anteil der Erweiterung auf mit 50 Mbit/s und unterhalb 16 Mbit/s durch den Breitbandatlas der Bundesnetzagentur. Bezugsgröße bildet die Untersuchung aus Juni 2023. Beurteilt wurde die Nutzbarkeit im Sektor Festnetz bei privaten Haushalten.

Die Untersuchung passierte unabhängig von technischen Gegebenheiten wie Glasfaser, KabelInternet oder DSL. In der Bemessung der beteiligten Konsumenten wurde eine Menge von 41,3 Mio. Haushalten und im Mittel 2 Leuten je Haushalt zu Grunde gelegt. Basis: Statistisches Bundesamt für 2023).

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(Mit Angaben www.verivox.de/09.05.2025)

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