Teurer Strom durch Hitzewelle: Haushalten droht Abrechnungs-GAU

Teurer Strom: Hitzewelle lässt Strompreise extrem ansteigen

In Deutschland werden die Strompreise* durch eine ganze Reihe von Einflussgrößen beeinflusst. Und hierzu zählen ebenso die Fluss-Temperaturen in Frankreich.

Die Hitzewelle, die gegenwärtig erhebliche Bereiche in Europa strapaziert, liefert neben beschwerlichen Außen-Temperaturen ebenfalls extrem hohe Strompreise.

Zumal in der Schweiz und Frankreich Atomkraftwerke ihre Kapazitäten extrem abbremsen müssen, erhöhen sich ebenfalls in Deutschland die Preise merklich – hauptsächlich für Haushalte, die dynamische Stromtarife verwenden.

Stromvergleich 2025: Bis zu 24 Prozent Unterschied bei Strompreisen

Angesichts der Hitzewelle: Frankreich trennt Atomreaktoren vom Netz

In westlichen Teil Europas ist ab Mitte Juni 2025 eine unglaubliche Hitzewelle unterwegs. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) registriert für den Juni Temperaturen, die im Mittel um 3,1 Grad Celsius oberhalb des Wertes im Vergleichsrahmen (1961 bis 1990) standen.

An über 10 Tagen wurden im Südwesten mehr als 30 Grad Celsius rgistriert – mit unmittelbaren Folgen für die Preisgestaltung beim Strom.

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70 Prozent des Stroms werden in Frankreich durch Atomkraft erzeugt. Hier mussten Reaktoren (etwa im Kraftwerk Golfech) vom Netzt getrennt werden, um das Überhitzen des Flusses Garonne abzuwenden. Das berichtet die französische Nachrichtenplattform Franceinfo.fr*

Ebenfalls in Saint-Alban und Blayais drosselten bevollmächtigte Einrichtungen die Kapazität merklich. Betreiber in der Schweiz reduzierten die Erzeugung in einigen Reaktoren auf die Hälfte.

Die meisten Bürger in Deutschlans wollen Atomkraft zurück

Wieso Flüsse den Strompreis hierzulande beinflussen

Zur Abkühlung ihrer Systeme benötigen Atomkraftwerke kaltes Meer- oder Flusswasser. Erhöht sich nun diese Wasser-Temperatur extrem, verringert sich anschließend die Wirksamkeit der Kraftwerke.

Zeitgleich begrenzen rigorose Vorschriften zur höchsten zulässigen Aufheizung von Seen und Flüssen die Bewirtschaftung darüber hinaus. Wird diese Schwelle missachtet, droht eine biologische Schieflage in den entsprechenden Wasserläufen.

Die Stromerzeugung muss demzufolge abgebremst oder sogar vollständig eingestellt werden.

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In Jahren extrem hoher Temperaturen (2003 und 2022) war die Auswirkung aber erheblich spürbarer. Derartige Geschehnisse werden aufgrund des Klimawandels wohl des Öfteren stattfinden, erklärte der französische Rechnungshof.

Dynamischer Strom-Tarif: Was ein Tarifwechsel an Ersparnis bringt

Bei Haushalten mit dynamischen Stromtarifen droht Abrechnungs-GAU

Deutschland ist sehr nahe mit dem EU-Stromnetz verknüpft. Fällt der Atomstrom in Frankreich weg, während der Wind hierzulande kaum bläst und der Bedarf aufgrund der Klimaanlagen in die Höhe schnellt, gehen die Preise durch die Decke.

Energieversorger wie Tibber, die ihre Tarife unmittelbar am Marktpreis ausrichten, verzeichneten gemäß dem Handelsblatt an bestimmten Abendstunden Strompreise* von bis zu 76 Cent je kWh – ein Mehrfaches des Normalen.

Ganz besonders haben darunter Haushalte mit dynamischen Stromtarifen zu leiden. Für zahlreiche Verbraucher zeigt sich der Gau auf der Stromabrechnung – plötzlich überteuerte Ausgaben für den Strom während heißer Zeitabschnitte.

Dynamische Stromtarife: Das Aus für einheitliche Tarife

Ausgaben können in heißen Stunden erstaunliche Höhen erklimmen

So hat sich der Fluss Rhône in den vergangenen 100 Jahren um rund 2 Grad Celsius erhitzt. Wie Eaufrance (OFB) informiert, ist das ein unmittelbares Ergebnis gewerblicher Einleitungen sowie des Klimawandels.

Betreiber wie Électricité de France (EDF) müssen vorhandene Kraftwerke aktualisieren und neue so erstellen, dass sie selbst bei größeren Temperaturen ausfallsicher betrieben werden können.

Doch eine Menge der erforderlichen Erneuerungen sind noch auf die lange Bank geschoben, legt eine EDF-Veröffentlichung aus 2022 offen.

Die Verknüpfung zwischen dem individuellen Strompreis und den weit abgelegenen Flüssen wird demnächst sicher noch deutlicher.

Das bedeutet für Haushalte hierzulande: Nicht allein die Temperaturen steigen – ebenfalls die Ausgaben an heißen Tagen können durch die Decke gehen.

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Grundlagen: Électricité de France; Eaufrance; Handelsblatt; Cour de comptes; Franceinfo.fr; Deutscher Wetterdienst

(Mit Angaben www.focus.de/02.07.2025)

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