Mobile Klimaanlagen: Strombedarf kostet 33 Prozent des Kaufpreises im Jahr

Mobile Klimaanlagen: Strombedarf kostet 33 Prozent des Kaufpreises im Jahr

Wer im Sommer mit einer mobilen Klimaanlage kühlt, berappt sicher weniger beim Kauf als für eine fest eingebaute Anlage, muss aber hohe Betriebsausgaben hinnehmen.

Binnen 3 Jahren addieren sich die Stromausgaben im Mittel auf den anfänglichen Anschaffungspreis – das belegt eine gemeinschaftliche Erhebung der Vergleichsportale Testberichte.de und Verivox*.

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Mobile Klimaanlagen bewirken enormen Strombedarf

Mobile Klimaanlagen für Flächenausmaße zwischen 15 und 30 m2 kosten im Mittel 303 Euro und erzeugen fast 109 Euro Stromausgaben jährlich.

Anlagen für 31 bis 45 m2 bringen es auf Kaufpreise von 467 Euro und auf Stromausgaben in Höhe von 133 Euro pro Jahr.

Für Flächen bis 60 m2 belaufen sich die mittleren Anschaffungskosten auf 547 Euro, die Stromausgaben auf rund 172 Euro pro Jahr.

Bei sämtlichen bewerteten mobilen Klimaanlagen stehen die Ausgaben für Strom nach rund 3 Jahren auf dem Stand des anfänglichen Kaufpreises. Wer sich eine derartige Anlage kaufen möchte, muss mit erheblichen Betriebsausgaben rechnen„, erklärt Verivox-Energiefachmann Thorsten Storck.

Das mobile Klimagerät sollte besser in kleineren Räumen verwendet werden“, empfiehlt Storck. „Größere Zimmer oder die vollständige Wohnung mit einer derartigen Anlage abzukühlen, ist nicht besonders nutzbringend und relativ kostspielig.“

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Ältere Energielabel lösen täuschende Effizienzklassen aus

Beim Erwerb mobiler Klimaanlagen ist die Energieeffizienzklasse lediglich begrenzt aufschlussreich: Für diese Produktpalette sind noch veraltete Kennzeichnungspflichten gültig. Nahezu sämtliche Anlagen haben das Label A – frei von ihrer wirklichen Leistungsabgabe im Gebrauch.

Die Wirtschaftlichkeit wird in einer künstlich geschaffenen Umgebung beurteilt (Laborbedingung) und stellt die tatsächliche Verwendung häufig lediglich minderwertig dar.

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Gleichwohl rentiert sich ein kritischer Blick auf das Label, weil: Der angezeigte Strombedarf (kWh jährich) ist von Anlage zu Anlage erheblich verschieden. Ebenso ergänzende Aussagen etwa der EER-Wert (Energy Efficiency Ratio) oder die Kühlleistung sind bei der Kaufentscheidung behilflich.

Wer derartige Angaben abgleicht, kann die reale Wirtschaftlichkeit genauer einordnen – und vorrangig stromfressende Apparate links liegen lassen.

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Nutzen: Relativ billig, unmittelbar verwendbar und flexibel

Mobile Klimaanlagen glänzen mit leichter Bedienung: Sie sind unmittelbar verwendbar, brauchen keinen Einbau und sind hauptsächlich für Mietwohnungen einsetzbar.

Gegenüber den SplitAnlagen, die Experten und in Wohnblocks eine Berechtigung von der Eigentümergemeinschaft benötigen, lassen sich die beweglichen Anlagen leicht in Betrieb nehmen.

Ebenfalls der Preis punktet für die mobilen Klimageräte: Einfache Geräte sind ab rund 200 Euro zu bekommen, für SplitSysteme müssen üblicherweise zwischen 1.000 und 2.000 Euro ausgegeben werden (ohne Montage).

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Durch Wärme verursacht Probleme und Leistungseinbußen

Eine generelle Problematik mobiler Klimaanlagen ist durch den Abluftschlauch verursacht, der durch das Fenster geleitet werden muss. Das bewirkt ein permanentes Nachströmen wärmerer Außenluft und einer hinzukommenden Wärmebelastung aufgrund des erwärmten Abluftschlauchs selber.

Wirksamer sind Apparate mit 2 Schläuchen – der eine für Abluft der andere für Frischluft. Sie unterbinden das Zurückströmen der Wärme, verringern den Unterdruck und nähern sich der Wirksamkeit von Splitgeräten spürbarer an.

Für die kurzfristige Thermoregulation bestimmter Zimmer (Schlaf- oder Arbeitszimmer) sind mobile Klimageräte absolut geeignet„, informiert Sonja Leibinger, Klimageräte-Expertin bei Testberichte.de.

Hauptsächlich für Mieter, denen Veränderungen an Gebäuden nicht erlaubt sind, bieten diese Anlagen häufig die einzige Chance zur Regulierung der Zimmertemperaturen.

Dagegen haben auch wirtschaftliche Geräte einen enormen Strombedarf und können an extrem heißen Sommerphasen dann Stromausgaben im 3-stelligen Eurobereich auslösen.“

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Vorgehensweise bei der Kalkulation

Testberichte.de und Verivox* bewerteten 247 mobile Klimaanlagen in puncto Strombedarf je Stunde, Energieeffizienzklasse und angeratener Flächengröße. Die Geräte-Angaben kommen aus der Datenbank von Testberichte.de (Stand: 12. Juni 2025). Als Bezugspreis wurde der mittlere Preis der vergangenen 12 Monate herangezogen.

Die Berechnung der Ausgaben für Strom gründet auf 350 jährlichen Betriebsstunden im Kühlbetrieb, einer Zahl, der den Aussagen des Energielabels für Splitgeräte gleichkommt. Für mobile Klimaanlagen besteht keine durchgängig festgelegte Lebensdauer auf dem Label – darum wurde jener altbewährte Bezugswert angenommen, um eine gleichartige und lebensnahe Kalkulation durchzuführen.

Bei erforderlichen Umwandlungen wurde eine normierte Zimmerhöhe von 2,50 m angenommen. Gerechnet wurde mit dem mittleren Preis für Haushaltsstrom von 35 Cent je kWh (Juni 2025).

(Mit Angaben www.verivox.de/02.07.2025)

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