Auto-Versicherung: Kennzeichen bestimmen die Versicherungsprämien
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Ähnliches Automobil, ähnlicher Autofahrer – doch in Berlin kostet die Autoversicherung 58 Prozent mehr als in Münster. Das belegt ein neues mathematisches Modell eines Online-Vergleichsportals* wegen der aktuell vorgelegten Regionalklassen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
So können die Regionalklassen erhebliche Unterschiede in den Beiträgen zu den Autoversicherungen verursachen. Unmittelbar abseits des Berliner Stadtrands fallen die Kosten erheblich.
Autofahrer in Metropolen berappen 464 Euro mehr
Am Steuer zu sitzen ist in Metropolen extrem kostpielig. Einem mathematischen Modell zufolge vergütet ein Berliner (45 Jahre) für die Vollkasko–Versicherung seines VW Passat 464 Euro oder 58 Prozent mehr als er dafür in Münster ausgeben müssste.
In Berlin ist ebenfalls die Haftpflicht 103 Euro (29 Prozent) kostspieliger, die Teilkasko 233 Euro (50 Prozent).

Der GDV legt jedes Jahr aufs Neue die Regionalklassen fest. Sie beurteilen die potenzielle Gefahr oder Bedrohung, die zu einem Schaden führen kann, in über 400 Auto-Zulassungsgebieten – beispielsweise aufgrund von mittleren Ausgaben für Reparaturen, Elementarschäden, Diebstahlszahlen sowie Unfallhäufigkeiten.
Gebiete mit einer Menge von Schadensereignissen werden teuer eingruppiert und das beeinflusst die Höhe der Versicherungsbeiträge. Vorrangig in den Metropolen zeigt sich diesbezüglich ein anderes Bild: Je 100.000 Bürger wurden in Berlin (2024) total 974 Autos geklaut.
In Münster waren es immerhin noch 487 Fahrzeuge, legen Aufzeichnungen der Polizeibehörden offen. Die Regionalklassen haben einen gewichtiger Einfluss bei der Bestimmung der Versicherungsprämien.
Abseits des Stadtrands wird es billiger
Drastische Unterschiede bei den Versicherungsbeiträgen existieren nicht allein unter den Städten, vielmehr auch unmittelbar vor dem eigenen Zuhause.
So vergütet ein Autobesitzer in Berlin–Buckow für die Vollkaskoversicherung 425 Euro mehr als sein Freund in Schönefeld (Brandenburg) unmittelbar abseits des Stadrands.
Obgleich beide Wohnadressen lediglich durch eine einzige Straße getrennt sind, bewirkt die abweichende Eingruppierung in den Regionalklassen eine Preisdifferenz von 425 Euro (51 Prozent).
Ebenfalls ist in Buckow die Teilkasko 194 Euro (38 Prozent) kostspieliger, die Haftpflicht ist um 138 Euro (42 Prozent) teurer.

Druck bei den Versicherungsbeiträgen nach wie vor hoch
Die Regionalklassen sind lediglich ein Aspekt von zahlreichen anderen bei der Preisfestlegung. Nach 24 Monaten mit erheblichen Prämienanhebungen müssen zahlreiche Autobesitzer ebenso in 2026 erhöhte Ausgaben hinnehmen.
Die hauptsächlichen Gründe dafür sind die teuren Gehälter in Autowerkstätten, die ansteigenden Ersatzteil–Preise und Instandsetzungen sowie nach wie vor existierende Unterschiede in den Bilanzen vieler Versicherungsgesellschaften.
Zur Vorgehensweise
Die Kalkulationen gründen auf der Annahme eines Alleinfahrers (45 Jahre) mit seinem VW Passat 2.0. Aus mehr als 400 Versicherungsofferten wurden aus den 5 preiswertesten Tarifen Mittelwerte für Vollkasko, Haftpflicht und Teilkaso ermittelt.
Mit Angaben www.verivox.de/02.09.2025)