Handytarife: Surf-Tempo nur 48 Prozent des zugesagten Wertes
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Das mittlere realisierbare Surf–Tempo in Handytarifen deutscher Anbieter beläuft sich auf 145 (Mbit/s) – das ist die Zahl auf Grundlage der Providerzusagen. Das im Sommer 2025 in Deutschland wirklich festgestellte Tempo landet aber lediglich bei knapp 50 Prozent dieses Wertes. Das belegt eine brandneue Studie eines Online-Vergleichsportals*.
Tempo kommt in Wahrheit auf 48 Prozent des promoteten Wertes
Das Vergleichsportal hat für diese Studie das Surftempo von 225 Handytarifen* ausgewertet. Die Bandbreite des erwähnten Tempos (Herunterladen) bewegt sich im Bereich zwischen 300 Mbit/s in den Grundtarifen der Netzbetreiber und nur 5-15 Mbit/s in bestimmten Unlimited-Angeboten. Alle betrachteten Tarife eingeschlossen landet das angekündigte Tempo bei 145 Mbit/s.
Doch werden die von den Providern angegebenen höchsten Tempo-Angaben in Wahrheit lediglich zu 48 Prozent umgesetzt: Gemäß einer Analyse des Online-Datenanalysten Ookla kommt das zwischen Mai und Juli 2025 in Deutschland festgestellte mobile Surf–Tempo im Mittel so gerade auf 70 Mbit/s. Mit diesem Ergebnis belegt Deutschland den Rang 59 von insgesamt 103 Ländern auf der ganzen Welt.
In einer weiteren Untersuchung des britischen Providers Bestbroadbanddeals.co.uk (2024) wurden hierzulande 88 Mbit/s realisiert (Rang 49 weltweit). In diesem Umfeld wurden jene Anwenderdaten aussortiert, die auf eine angebliche Netzproblematik hindeuteten.
„Das Surf–Tempo ist kein exakt zu berechnender Tarifbestandteil, vielmehr eine ‚bis-zu-Aussage‘ der Provider,“ informiert Jörg Schamberg, Verivox-Telekommunikationsexperte.
„Das wirkliche Surf-Tempo beeinträchtigen zahlreiche Faktoren: Dazu zählt hauptsächlich das Leistungsvermögen des Endgeräts, die Möglichkeiten des Netzes am Wohnsitz und die Menge der in einer Funkzelle tätigen Anwender. Damit ist beispielsweise der Empfang auf Massenevents durch die enorme Netz-Auslastung häufig nicht mehr so robust.“
Kunden von Billiganbietern surfen erheblich gedrosselter
Ungefähr 50 Prozent der untersuchten Handytarife liefern höchstens 50 Mbit/s beim mobilen Downlad. Hierzu zählen vorrangig Billiganbieter im Discountbereich sowie Service-Anbieter wie klarmobil oder Drillisch. Mit einem Surf-Tempo von 25 Mbit/s (oder darunter) müssen sich Verbraucher jedoch lediglich bei 2 Prozent der betrachtetet Billig-Tarife abfinden.
Noch vor meheren Jahren war dieses Tempo im Billigpreis–Sektor noch an der Tagesordnung, mittlerweile sind derartige Tarife eher ein Sonderfall. In 95 Prozent sämtlicher Billigpreis–Tarife ist mittlerweile ein Zutritt zum 5G-Netz vorhanden; das zugesagte Surf-Tempo erhöht sich hierdurch aber nicht.
Neben Datenaufkommen ist Surf-Tempo aktuelles Tarifkriterium
Einige Tarife mit unbeschränkter Datenverwendung werden heutzutage finanziell nach Surf-Tempo angeordnet. So realisieren etwa die billigsten unbeschränkten Flatrates von O2 nur 15 Mbit/s und dadurch lediglich 70 Prozent des herkömmlichen Billiganbieter-Niveaus.
Nutzen: Die monatlichen Kosten für neue Kunden belaufen sich zum Anfang auf lediglich ungefähr 20 Euro. So beschränkt Freenet das Tempo für bestimmte Unlimited-Tarife sogar auf 5 Mbit/s.
„Das gängige Surf–Tempo der Billiganbieter (50 Mbit/s) genügt für Videotelefonie und Streaming in der Regel,“ so Schamberg. Wer jedoch ständig in HD–Qualität unterwegs ist, Online–Spiele nutzt oder mit enormen Datenvolumen umgeht, sollte Wert auf ein größeres Tempo legen.
Demnächst soll auch Gigabit–Tempo realisiert werden. Hierdurch würde das derzeit realisierbare Tempo sich knapp um den Faktor 7 erhöhen. Im Mobilfunk* gleichen sich die Bandbreiten denen im Festnetz demnach immer mehr an.“
Vorgehen
Betrachtet wurde die in den Tarifkonditionen der Provider erwähnte bestmögliche Datentransferrate von 225 Handytarifen (Netzbetreiber, und Privatkunden, Postpaid, Discounter und Service-Provider sowie Young-Tarife). Grundlagen: Datensammlung des Vergleichsportals*, Internetseiten der Provider. Stand: 20.06.2025.