Smartphone-Tarife: Mehr Datenmengen als die meisten brauchen
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Mit hohen Datenmengen machen sich Mobilfunk–Anbieter bei ihrer Kundschaft interessant. Und dabei ist es völlig egal, ob das gewaltige Datenvolumen wirklich gebraucht wird oder eher nicht. Das beweist eine neue Untersuchung der Marktlage.
Betreiber der Mobilfunknetze verpassen ihren Smartphone-Verträgen in steigendem Maße mehr und mehr Netzwerklast. Derartige Verträge stellen im Schnitt mehr Gigabyte (GB) zur Verfügung, als Handy-Anwender überhaupt benötigen. Das legt eine Markbewertung des Vergleichsportals Verivox* offen.
Folglich ist die Datenmenge, welche in den Laufzeitverträgen bereits enthalten ist, von 1&1, Telefónica, Deutscher Telekom und Vodafone im Laufe von 12 Monaten um satte 60 Prozent angewachsen, nämlich von im Mittel 45 auf 72 GB jeden Monat.
Der VATM benennt den wirklichen mittleren Bedarf jeder individuellen Chipkarte 2025 mit 11,7 GB monatlich.
Ebenfalls Prepaid-Tarife stellen mehr Datenvolumen bereit als mittlere Anwender benötigen
Auch das mittlere Datenkontingent in den Prepaid-Tarifen (moantlich kündbar) der 4 Netzbetreiber ist laut der Untersuchung mit im Mittel 14 GB größer als der durchschnittliche Je-Person-Bedarf pro Monat.
Umsonst sind diese Datenmenge aber nicht zu bekommen: Je größer das Datenvolumen, desto kostspieliger sind selbstverständlich die Tarife.
Für einen angenommenen mittleren Laufzeitvertrag der Netzbetreiber mit 72 GB vergüten User gemäß Untersuchung im Mittel fast 32 Euro im Monat. Für den mittleren Prepaid–Tarif der Netzinhaber (14 GB) müssen monatlich knapp 11 Euro auf den Tisch gelegt werden.
Große Datenmengen sind entscheidendes Marketing-Werkzeug
Die enormen Datenmengen wären für die Anbieter ein entscheidender Marketing-Hebel, ist in der Untersuchung zu lesen. Sie werten ihre Tarife mit einer hohen Leistungsgarantie auf, wohlwissend, der größte Kundenanteil würde diese nur im Einzelfall in Anspruch nehmen.
Bei den Mobilfunk-Billiganbietern finden Kunden aber Tarife (monatlich kündbar), die z.B. 10 bis 20 GB Datenkontingent bereits für ca. 5 Euro pro Monat präsentieren bzw. 70 bis 90 GB für ca. 15 Euro monatlich
Normale Anwender benötigen keine grenzenlosen Daten und kein Super-Surftempo
Dabei sollte man beachten, dass die oben erwähnten Netzbetreiber mittlerweile selbst bei ihren Prepaid–Tarifen bis zu 300 Mbit/s Surf-Geschwindigkeit bereitstellen.
Niedrigpreis-Anbieter erlaubten gemäß den Aussagen grundsätzlich lediglich 50 Mbit/s, was jedoch für eine Mehrheit der Anwender völlig genügend ist.
Ebenfalls beim Datenumfang sollte der Tarif den individuellem Ansprüchen angepasst sein. Nur wer viel auswärts auf Achse sei oder kein WLAN nutzen kann, benötige ein höheres Datenvolumen, belegt die Erhebung.
Sämtliche Prepaid- und Laufzeit-Tarife der Netzbetreiber bewerten
In die Untersuchung wurden die monatliche Basisgebühr und das mittlere Datenkontingent sämtlicher online buchbaren Handy-Prepaid- und Laufzeit-Tarife für private Neukunden der Netzbetreiber 1&1, Vodafone, Telefonica und Deutsche Telekom gegeneinander abgewogen.
Außen vor blieben dabei: Partnerkarten und echte Datentarife, zeitlich befristete Aktionen oder Rabatte, Einmalkosten und Hardware.
(Mit Angaben www.heise.de/29.07.2025)