Tagesgeldzinsen: Spitzenwert beim Zins-Rückgang seit über 13 Jahren
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Tagesgeldzinsen: Spitzenwert beim Zins-Rückgang seit über 13 Jahren

Bei den Tagesgeldzinsen ist der Niedergang im Mai 2025 in gleichbleibender Geschwindigkeit beibehalten worden. Die Zinsen stehen derzeit im Mittel bei 1,27 Prozent und sind dadurch ab Februar um 0,29 Prozent abgefallen.

Wie eine neue VerivoxUntersuchung von fast 800 Sparkassen und Banken belegt, ist das der kräftigste ZinsRückgang ab Start der Datensammlung im Januar 2012.

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Beim Tagesgeld wiederholt erhebliche Defizite

Im Mai sind die Zinsen für Tagesgelder 4 Monate ununterbrochen zurückgegangen. Quer durchs ganze Land bereitgestellte Angebote erwirtschaften im Mittel derzeit 1,27 Prozent und stehen hiermit 0,07 Prozent niedriger als vor einem Monat.

Im März 2024 vereichneten die Tagesgeldzinsen mit 1,75 Prozent ihren Spitzenwert und sind danach beständig gefallen. Während der vergangenen Monate hat sich der Schwung jedoch erheblich verstärkt:

Anfang Februar standen die mittleren Zinsen bei 1,56 Prozent und sind danach in 4 Monaten um 0,29 Prozent gesunken. Einen so kräftigen Rückgang in der Kürze hat es seit Anfang der Datensammlung im Januar 2012 vorher niemals gegeben.

Weger der heftigen Konkurrenz beim Tagesgeld haben viele Kreditinstitute ihre Bedingungen zum Anfang der momentanene Periode der Zinsreduzierungen lediglich milde angegleichen.

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Aber mittlerweile geben die Banken fallende Zinsen in viel größerem Umfang an die Sparwilligen weiter„, informiert der Geschäftsführer Verivox Finanzvergleich GmbH, Oliver Maier.

Die EZB steuerte 20212 den Einlagezins auf Null und in den nachkommenden Jahren andauernd auf unter Null. Die Zinsen für Tagesgelder sind in keinem Zeitabschnitt so zügig und so extrem in den Keller gegangen wie es zum gegenwärtigen Zeitpunkt sichtbar ist.“

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Unter 0,5 Prozent Zinsen bei Volksbanken und Sparkassen

Die Tagesgeldzinsen sind selbst bei den lokalen Banken im Mai weiterhin gefallen. Aufgrund des schon drastisch geringeren Anfangs-Levels zeigte sich die Reduzierung hier nicht so extrem. Aber weiterhin müssen sich Sparwillige bei Volksbanken und Sparkassen im Mittel mit erheblich geringeren Zinsen abfinden als bei nicht regionalen Kreditinstituten.

Im Mittel bekommen Anleger von Tagesgeld bei den örtlichen Genossenschaftsbanken 0,46 Prozent Zinsen. Hierzu gehören die Sparda– und PSD-Banken und die örtlichen Raiffeisen– und Volksbanken. Die Sparkassen präsentieren ihrer Kundschaft im Mittel einen Zinssatz auf Tagesgeld von 0,44 Prozent.

Entgegen der heftigen Einbrüche in den vergangenen Monaten sind die mittleren Zinssätze bei nicht regionalen Kreditinstituten mit 1,27 Prozent nach wie vor knapp 3 mal so hoch.

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Mit passenden Angeboten klappt der Inflationsausgleich

Wer Angebote untereinander abgleicht, kann sich derzeit jedoch erheblich lukrativere Bedingungen an Land ziehen.

Momentan gibt es selbst unter deutschen Kreditinstituten noch einige Banken mit Tagesgeldzinsen von 2 Prozent und darüber hinaus – und das keinesfalls lediglich als vorübergehende Angebote für neue Kunden, sondern zeitlich nicht festgelegt und für sämtliche Kunden genauso.

Bei lukrativen Tagesgeldangeboten kompensieren die Gewinne damit jedenfalls die pausenlose Teuerungsrate, wodurch die Guthaben auf dem Tagesgeldkonto wenigstens nicht an Wert einbüßen.

Beim langfristigen Festgeld selten Zinsrückgänge

Festgeldzinsen sind im Mai sind ebenso abgestürzt. Bei Anlagen mit längeren Laufzeiten jedoch lediglich unbedeutend. So reduzierten sich die mittleren Zinsen 5-jähriger Festgeldanlagen im Mai lediglich um 0,01 Prozent und stehen jetzt bei 2,09 Prozent.

Beim 2-jährigen Festgeld sind die Zinsen um 0,06 Prozent auf derzeit 2,00 Prozent gefallen.

Bei den 1-jährigen Festgeldern zeigte sich die Reduzierung 0,08 Prozent am deutlichsten. Im Mittel fielen die Zinsen damit auf 1,97 Prozent und stehen dadurch momentan zum ersten mal ab Februar 2023 erneut abwärts der 2-Prozent-Schwelle.

In ihren Bedingungen zu Festgeldern berechnen die Kreditinstitute ein, wie sich die Zinsen am Markt während der Laufzeit nach ihrer Bewertung darstellen werden.

Dass es bei den langfristigen Festgeldern letztendlich selten abwärts ging, legt nahe, dass eine Mehrheit der Banken über eine mittlere Dauer hinweg eine Festigung der Zinsen ungefähr auf dem derzeitigen Level vermutet„, so Oliver Maier.

Doch solange die EZB ihren gegenwärtigen Kurs zur Zinssenkung weiterführt, könnte es ebenfalls mit den Sparzinsen vorerst weiterhin abwärts gehen. Das zählt hauptsächlich für täglich fällige und kurzzeitige Sparanlagen.“

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Vorgehensweise:

Für die Untersuchung hat Verivox die derzeitigen Festgeld– und Tageszinsen von fast 800 Sparkassen und Banken durchleuchtet. Betrachtet wurden sämtliche Banken, die ihre Bedingungen freiwillig im Internet preisgeben. Bewertet wurden die Zinssätze für einen Anlagebetrag von 10.000 Euro.

Beim Tagesgeld wurden lediglich die nicht befristeten Zinsen für Bestandskunden der durchleuchteten Banken und Sparkassen und Banken berücksichtigt. Befristete Aktionszinsen, die allein für neue Kunden oder für neu angelegtes Geld gelten, wurden nicht bewertet. Termin der Auswertung: 01.06.2025.

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(Mit Angaben www.verivox.de/05.06.2025)

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