Vodafone versendet täglich 210.000 Abzock-Alarme
Inhaltsverzeichnis
Leider alltäglich: Eine anonyme Telefonnummer ruft dich auf dem Smartphone an. Rangehen oder ignorieren? Nun alarmiert Mobilfunk-Netzbetreiber Vodafone* massiv vor Kontaktaufnahmen in betrügerischer Absicht.
„Vorsicht: Betrug möglich!“ sei im Zeitraum (Ende April bis Mitte November) bei fast 41 Millionen Telefonanrufen in Deutschland auf Smartphones eingeblendet worden, informierte das Unternehmen. Täglich waren es im Mittel knapp 210.000 Alarme. Letztendlich erhöhte sich die Menge der alltäglichen Warnsignale ein wenig.
Die Alarmierungen sollen bewirken, dass die angesprochene Personen noch aufmerksamer werden und keine personenbezogenen Informationen ausplaudern bzw. sich zur Herausgabe von Geldmitteln verleiten lassen. Die Polizei alarmiert ebenfalls vor betrügerischen Anrufen.
Dabei handelt es sich vorwiegend um Telefonnummern aus dem Ausland, doch können ebenso deutsche Nummern vorkommen. Größtenteils gehen die Angerufenen jedoch erst gar nicht ran. Bei den 41 Millionen Alarmierungen belief sich der Annahmeanteil gemäß den Aussagen lediglich auf 12 Prozent.
Im Gegensatz dazu: Bei Anrufen, bei denen im Display keine Telefonnummer angezeigt wird – steht der Annahmeanteil nach Aussagen von Vodafone bei 60 Prozent.
Abzock-Risiko erhöht sich in der Adventszeit
„Die Gefahr durch Abzocke am Telefon und im Netz ist überall anzutreffen“, erklärt Marcel de Groot (Vodafone-Deutschlandchef). Technik könne das abwehren. „Doch es liegt auf der Hand: Das ist lange nicht genug – wir sollten alle zusammen Tag für Tag aufmerksam sein, wer die Person am anderen Ende der Leitung eigentlich ist.“
Im Rahmen der Adventszeit, in der grundsätzlich mehr Abzock-Attacken verübt werden, ruft der Manager zu extremer Aufmerksamkeit auf. „Besonders während der Vorweihnachtszeit bedeutet das: Um sich abzusichern, ist es dringend erforderlich, aufmerksam zu bleiben, keine personenbezogenen Angaben weiterzugeben und auf zweifelhafte Nachrichten oder Telefonanrufe gar nicht zu reagieren.“
Bei den Alarmierungen bedient sich Vodafone*einer firmeneigenen Datenbank, in der zweifelhafte Telefonnummern abgespeichert werden. Das sind z.B Hotlines, die aggressiv Dienstleistungen und Produkte anpreisen, auch wenn die für den Telefonanruf erforderliche Zustimmung der Person gar nicht vorliegt.
Ebenfalls befinden sich unter den Anrufern Ganoven, die während des Telefonats personenbezogene Angaben bzw. vorgeschobenen Ausreden Geld ergattern wollen.
Wettbewerber haben solch ein Alarmsystem nicht
Die Telefonnummern wurden Vodafone* auch von angerufenen Personen übermittelt. Die Datenbank mit Abzock-Nummern erhebt jedoch keinen Anspruch auf Vollzähligkeit, zumal die Abzocker ihre Telefonnummern oft austauschen, kann es ebenso vorkommen, dass ein Telefonanruf von denen kein Alarmsignal auslöst und die Vodafone-Kundschaft nicht alarmiert werden kann.
Alarmiert werden sämtliche Nutzer von Smartphones, deren Mobilfunk-Vertragspartner das Vodafone–Netz benutzen – demzufolge nicht allein Vodafone selber, vielmehr ebenso Unternehmen wie 1&1*, deren Kundschaft in den meisten Regionen in Deutschland bezüglich eines National-Roaming-Vertrags mit den Vodafone-Antennen verknüpft werden.
Die Wettbewerber O2 Telefónica* und Deutsche Telekom* haben solch ein Spam-Alarmsystem bisher nicht für Smartphone-Nutzer freigegeben.
Reklamationen über eine missbräuchliche Verwendung von Telefonnummern dürfen die Bürger der Bundesnetzagentur übergeben. Vodafone kann die deutschen Telefonnummern lediglich auf Anweisung der Aufsichtsbehörde blockieren.
Wenn es sich jedoch um ausländische Nummern handelt, wird es knifflig: Die Bundesnetzagentur informiert dann die zugehörige Behörde im Ausland, doch anschließend geschieht dann in der Regel kaum etwas.
Mit Angaben www.bz-berlin.de/15.11.2025







