Internationaler Vergleich: Strompreise in Deutschland weiterhin teuer
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Für ihren Haushaltsstrom geben Bürger in Deutschland am meisten Geld aus. In den ersten 3 Monaten 2025 belegt Deutschland im internationalen Vergleich mit im Mittel 38 Cent je kWh den 5. Platz.
Dieses Resultat liefert eine Preisuntersuchung von 143 Ländern, die das Online-Vergleichsportal Verivox* mit den Angaben des Energiedienstes Global Petrol Prices vorgelegt hat.
Sudan und Iran günstig – Dänemark und Bermuda kostspielig
Im internationalen Ranking vergüten Konsumenten in Bermuda die teuersten Strompreise. Für 1 kWh Strom mussten hier (Januar – März 2025) 41,97 Cent berappt werden. „In Bermuda ist Strom extrem kostspielig„, informiert der Research Manager von Global Petrol Prices.
„Einfuhren sind infolge der geografischen Gegebenheiten schlecht machbar, größere Kraftwerke rentieren sich aufgrund der niedrigen Einwohnerdichte kaum. Verstärkend kommt noch die extreme Ölpreis–Abhängigkeit dazu, der enormen Preisveränderungen ausgesetzt ist.“
Den 2. Platz belegt Dänemark (40,62 Cent), danach Irland (39,40 Cent) und Belgien (38,20 Cent). Deutschland sichert sich den 5. Platz.
Konsumenten in Deutschland bezahlten 2021 (31,80 Cent) noch die teuersten Strompreise weltweit. Für 1 kWh Strom werden gegenwärtig 38 Cent aufgerufen. Ein Anstieg um 19 Prozent.
„Dass die Bundesrepublik nach wie vor zu den Ländern mit dem teuersten Strompreis zählt, liegt hauptsächlich an den teuren Umlagen, Steuern und Netzentgelten„, so Thorsten Storck, Verivox-Energiefachmann.
„Darüber hinaus hat die Bundesregierung eine erhebliche Unterstützung bei den Stromkosten in den Koalitionsvertrag mit aufgenommen“, erklärt Storck.
Am billigsten ist der Strom momentan im Iran. Im Sudan werden 0,53 Cent gezahlt, im Iran müssen 0,35 Cent vergütet werden. Ebenfalls in Äthiopien (0,56 Cent) und Kuba (0,57 Cent) bleibt Strom im weltweiten Wettbewerb enorm billig.
Im internationalen Mittel kostet Strom gegenwärtig 15 Cent pro kWh und somit 29 Prozent mehr als 2021 (11,62 Cent). Im Bereich der bedeutendsten Schwellen- und Industrieländer verteuerten sich die Strompreise* im identischen Zeitabschnitt um 26 Prozent (von 13,13 auf 16,52 Cent).
Preisbereinigte Strompreise: Deutschland zweitteuerster G20-Staat
Unter Berücksichtigung der Kaufkraft erreicht Deutschland im weltweiten Ranking die Position 22. (Platz 15 in 2021). Unter den gewichtigsten Schwellen- und Industrieländer ist die Bundesrepublik (nach Italien) aber das Land mit den höchsten Stromausgaben.
Wie heftig eine Einbeziehzung der Zahlungskraft den Strompreis beeinflusst, belegt dieser Fall: Während Haushalte in Deutschland nominal fast 7 Prozent weniger für Strom ausgeben als Haushalte in Dänemark, werden hierzulande schon 11 Prozent mehr gefordert (kaufkraftbereinigt).
In weiteren Ländern mit ähnlichem Lebensbedingungen bietet sich eine vergleichbare Situation. Die Preisdifferenzen erhöhen sich preisbereinigt partiell erheblich. Gegenüber der USA etwa um 57 Prozent, Neuseeland 31 Prozent, Australien 28 Prozent und Luxemburg 25 Prozent.
In zahlreichen Ländern mit hohen Lebensbedingungen ist Strom im Übrigen wenigstens um 50 Prozent billiger als in Deutschland. Hierzu zählen Kanada, Norwegen, Neuseeland, USA und Finnland.
Preisbereinigt ist Strom in Kenia und Sierra Leone am teuersten. Danach kommen Mali und Sierra Leone. Die geringsten Stromausgaben haben Iran, Sudan und Äthiopien.
Vorgehensweise:
Detaillierte Erkenntnisse und Übersichten zur Untersuchung stellt Verivox hier online bereit.
Die Strompreise für 143 Länder (Stichtag: Januar bis März Quartal 2025) stützen sich auf Angaben von Global Petrol Prices.
GPP untersucht die Preisofferten von ausgesuchten Stromversorgern* und ermittelt hieraus einen nationalen Mittelwert.
Um die länderbezogen Eigenheiten (Mittelwerte der Verbräuche, Marktquoten) angemessen zu berücksichtigen, nehmen die Volkswirtschaftler auch die Angaben öffentlicher Verwaltungen mit hinzu. Bewertet werden speziell Länder, für die Angaben aus verschiedenen freien und glaubwürdigen Quellen erreichbar sind.
Um ergänzend dazu ebenfalls die verschiedenen Preislevel der Länder einzuberechnen, hat Verivox* in einer 2. Kalkulation die Preise für Strom mittels der von der Weltbank 2023 veröffentlichten Konvertierungsfaktoren zur Kaufkraftparität (KKP) in der übereinstimmenden künstlichen Währung „International Dollar“ abgebildet.
Der KKP gleicht die Differenzen der Preislevel unter den Ländern aus, indem er die Menge der Größen der gemeinsamen Währung nennt, die gebraucht wird, um überall die identische Menge zu erwerben.
(Mit Angaben www.verivox.de/20.06.2025)
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