DSL-Ende in Sicht: Wie du problemlos zu Glasfaser wechselst
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Der Auslauf von DSL soll in Deutschland nach einem Programm der Bundesnetzagentur vonstattengehen. Der Übergang (Migration) zu Glasfaseranschlüssen vollzieht sich indes in 3 Etappen. Was heißt das jetzt für DSL–Nutzer.
Die Bundesnetzagentur hat ein Arbeitspapier erarbeitet, in dem die Methoden zum Auslaufen veralteter Kupferkabel vorgeschrieben wird. Das Papier definiert auf 45 Seiten, wie ein der Übergang von Kupferleitungen zu neuen Glasfaserleitungen – organisiert und ohne Erschwernisse und Auflagen für DSL-Nutzer ablaufen soll.
Übergang zu Glasfaser: DSL-Auslauf in 3 Etappen
Wie die Bundesnetzagentur in dem Papier erklärt, geht es bei diesem Programm um einen mehrjährigen Prozess, der gemäß Europäischer Union bis 2030 verwirklicht werden soll. DSL–Nutzer* müssen infolgedessen nicht von jetzt auf gleich erwarten, dass sie schlagartig keinen Zutritt mehr zum Internet haben.
Die 1. Etappe bei dem DSL-Auslauf ist ein Wechsel* aus freien Stücken. Eigentlich befinden sich Kunden und Glasfaseranbieter bereits jetzt in diesem Schritt.
Netzinhaber mit einem funktionierenden Glasfasernetz promoten ihre Angebote bei DSL-Anwendern, die einen Übergang aus eigenem Entschluss akzeptieren. Hiermit werden die alten Anschlüsse und Vereinbarungen selbstbestimmt beendet.
Außerdem können Netzbetreiber bereits heute ihre Glasfasernetze weiteren Dienstleistern gegenüber bereitstellen, damit sie diese für ihre individuellen Offerten verwenden können.
Hierzu erklärt die Bundesnetzagentur: „Je geringer die Anzahl der Endnutzer ist, die nach der Etappe der selbstbestimmten Migration weiterhin auf der traditionellen Infrastruktur verharren, desto leichter könnte der formelle Prozess des Auslaufens passieren“.
Der beschleunigte Übergang von DSL zu Glasfaser* beginn mit der 2. Etappe des Programms. In dieser Etappe dürfen Netzbetreiber der Bundesnetzagentur eine Vorgehensweise für die Migration ihrer Dienste präsentieren.
Die Vorgehensweise ist stets lediglich für ein bestimmtes Gebiet gültig, wenn diese überwiegend mit Glasfaser bestückt wurde.
In dem Konzept muss definiert werden, welche anderen Möglichkeiten für Nutzer verfügbar sind und welche Kündigungszeiten einzuhalten sind. Die Bundesnetzagentur begutachtet dieses Konzept und dediniert zusätzliche Voraussetzungen für den DSL-Auslauf. Außerdem wird das Konzept veröffentlicht, sodass sämtliche Beteiligten hiervon Kenntnis erhalten.
Die 3. Etappe umfasst sodann die Deaktivierung der DSL-Anschlüsse* für das entsprechende Gebiet. Endnutzer sollen so früh wie möglich über den exakten Zeitpunkt und die Vorgehensweise der Deaktivierung sowie über andere Möglichkeiten wie Glasfaser in Kenntnis gesetzt werden.
Die Anbieter müssen hierbei einen gleichwertigen oder besseren Glasfaseranschluss für dich zur Verfügung stellen. Zumal Glasfaseranschlüsse generell erheblich größere Download- und Upload-Raten bieten und ein wenig kostspieliger sind, bietet die Bundesnetzagentur ebenso „Low-Cost-Produkte“ an, deren Preise und Übertragungsraten sich an derzeitigen DSL-Angeboten anlehnen.
Endnutzern steht es dabei aber auch frei, zu einem sonstigen Netzbetreiber zu wechseln. Bevor eine DSL-Deaktivierung beendet werden kann, muss gewährleistet sein, dass alle Endnutzer mit dem Glasfasernetz verbunden sind. Ist bei dir der Glasfaseranschluss noch nicht betriebsbereit, wird dein Internetanschluss demnach nicht Hals über Kopf deaktiviert.
Erst wenn sämtliche Nutzer Glasfaser mühelos verwenden können, wird das Gebiet vom DSL–Kupfernetz entfernt und Netzbetreiber dürfen daran Rückbauarbeiten durchführen.
Wie objektiv sind die Konzepte für die DSL-Deaktivierung?
Bereits heute existieren einige Probegebiete, in denen die DSL–Deaktivierung und denkbare Konsequenzen für Endnutzer offensichtlich werden. So darf manche Kundschaft der Deutschen Telekom in Wiesbaden (Hessen) sowie in Bad Salzungen (Thüringen) keinerlei DSL-Produkte mehr kaufen. Sämtliche Angebote begrenzen sich auf Glasfaser- und Kabelinternet.
Im Laufe der Übergangsphase sollen die Ansichten von Nutzern aufbereitet werden, um Optimierungspotenzial für den Prozess der DSL-Deaktivierung zu erkennen.
Die flächendeckende DSL–Deaktivierung hat jedoch noch mehreren Schwierigkeiten zu bewältigen. Der Bundesnetzagentur zufolge waren bis Ende 2024 knapp 47 Prozent sämtlicher Privathaushalte mit einem Glasfaseranschluss versorgt. Das heißt, dass über 50 Prozent der Haushalte noch keinen Glasfaseranschluss haben.
Bei zahlreichen Haushalten gab es bislang noch keine anfänglichen Bauarbeiten für Glasfaser. Ob diese bis zum Jahre 2030 Wirklichkeit werden können, kann niemand sagen. Dass der Glasfaserausbau in Deutschland langsam vonstatten geht, ist eine weit verbreitete Tatsache.
Des Weiteren ist die Zustimmung zur Glasfaser derzeit noch gering. Einer Untersuchung zufolge halten zahlreiche DSL-Nutzer an ihren derzeitigen Verträgen fest, selbst wenn Glasfaser schon genutzt werden kann.
Experten vermuteten bisher, dass auch bei einer 100-prozentigen Versorgung mit Glasfaser lediglich fast die Hälfte der Endnutzer interessiert wären, die moderne Highspeed–Technologie einzusetzen. Die beschleunigte DSL–Deaktivierung soll diese Lage abwehren.
Wie die Bundesnetzagentur zum Schluss erklärt, können sich sämtliche Marktakteure bis zum 23. Juni 2025 Zeit lassen, diese Konzepte genau unter die Lupe zu nehmen, die im Diskussionspapier vereinbart wurden.
Ob sich aufgrund dieser Stellungnahmen noch Überarbeitungen an der vorgetragenen DSL-Deaktivierung ergeben könnten, ist nicht gekärt. Aber eines ist unabwendbare Tatsache: Das Aus von DSL ist verbindlich, ohne oder mit Befolgung der EU–Fristsetzung.
(Mit Angaben t3n.de/news/17.05.2025)