Mobilfunk: Datenvolumen bei Vertragstarifen höher als Verbrauch
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Tarife der bedeutenden Mobilfunk-Anbieter liefern heutzutage ein so großes Datenvolumen wie noch nie: Im Mittel bieten sie 72 Gigabyte (GB) und damit 60 Prozent mehr als 2024.
Die bereitgesstellten Freieinheiten übertreffen somit den mittleren Bedarf eines Smartphone-Users um das 6fache. Das legt eine neue Martanalyse des Online-Vergleichsportals Verivox* offen.
Freieinheiten in nur einem Jahr um 60 Prozent gewachsen
Das Datenangebot in den Laufzeittarifen (Postpaid) der 4 bedeutenden Anbieter in Deutschland ist 5 mal höher als in deren Mobilfunktarif, bei dem das Guthaben im Voraus aufgeladen wird.
Im Mittel liefert der Postpaid-Tarif von 1&1, O2, Vodafone und Telekom 72 Gigabyte (GB). Auf lediglich 14 GB kommen die Prepaid-Angeboten bei diesen Anbietern.
Die Freieinheiten haben einen dramastischen Höhenflug erlebt: Bei Tarifen mit Vertrag belief sich das mittlere Datenkontigent dieser 4 Netzinhaber in 2024 auf nahezu 45 GB.
„Bereits seit langer Zeit erhöhen sich die Datenvolumen der Tarife hemmungslos, extrem zügiger als die wirkliche Datenanwendung der Nutzer„, informiert Verivox-TK-Fachmann Jörg Schamberg.
„Verantwortlich dafür ist eine überlegte planvolle Vorgehnsweise. Denn je mehr Highspeed-Datenvolumen ein Tarif bietet, umso mehr Geld kann dafür verlangt werden. Die aufgemotzte Tarifpalette der größten Anbieter befördert abermalig die Anhebung der Markt–Preise.„
Laufzeitvertrag: Billigere Daten, jedoch größere monatliche Ausgaben
Die Ausgaben pro Monat für einen Postpaid–Tarif sind momentan im Mittel fast 3 mal teurer als die mit einer Prepaidkarte.
Zur Untersuchung des Preis-Leistungs-Verhältnisses ist die Bewertung der Ausgaben allein aber unzureichend: Denn der mittlere Preis pro GB ist in den umfangeicher ausgestatteten Vertragstarifen erheblich billiger als in den einfacheren Prepaid–Tarifen.
Sämtliche Netzinhaber liefern derzeit Laufzeittarife mit 100 GB und darüber hinaus (Vodafone bis 280 GB). Dazukommen unbegrenzte Pauschaltarife. Die unterste Stufe der Leiter startet mit 5 GB (1&1).
Die Spannbreite bei den Prepaid–Karten bewegt sich im Bereich von 1 bis höchstens 50 GB (Telekom). Schamberg bewertet die Weiterentwicklung so:
„Während einer langen Zeitspanne verfügte O2 im Mittel über das höchste Datenvolumen, mit gewaltiger Distanz ist es heute Vodafone. Außerdem erhöht sich die Menge der Unbegrenzt–Angebote.
Für die Anbieter ist das große Datenvolumen ein entscheidendes Marketing–Werkzeug: Sie bestücken ihre Tarife mit einer enormen Leistungszusage, im Bewusstsein, dass ein Großteil der Anwender dieses nur im Einzelfall nutzen werden.„
Ebenfalls Prepaid-Volumen übertreffen den mittleren Bedarf
Auch das mittlere Prepaid–Datenvolumen (14 GB) ist größer als der Bedarf pro Person im Monat. VATM zufolg beläuft er sich momentan auf 11,7 GB.
„Handy-Anwender sollten sich einen anforderungegerechten Tarif zulegen,“ so Schamberg. Lediglich wer viel auf Reisen ist oder kein WLAN nutzen kann, benötigt ein großes Datenvolumen.
Für Otto Normalverbraucher reichen oftmals kleinere Angebote völlig aus. Wichtig: Sämtliche 4 Netzinhaber präsentieren mittlerweilse ebenso bei Prepaid ein großes Surftempo von bis zu 300 Megabit je Sekunde.
Das ist ein deutlicher Pluspunkt im Verhältnis zu Niedrigpreis–Anbietern, die häufig lediglich 50 Megabit je Sekunde oder darunter erlauben.
Vorgehen
Bewertet wurden die Grundgebühr (pro Monat) und das mittlere Datenvolumen außer grenzenlose Flatrates, bis höchstens 500 GB Freieinheiten sämtlicher online erreichbaren Handy-Vertragstarife plus Prepaid–Angebote für private Kunden (Neukunden) der Netzinhaber 1&1, Vodafone, Telefonica und Deutsche Telekom.
Außen vor blieben dabei Hardware, Einmalkosten und befristete Aktionen oder Rabatte. Partnerkarten und echte Datentarife wurden ebenfalls nicht berücksichtigt. Grundlagen sind die Internetauftritte der Anbieter. Stichtag der Angaben: 15.07.2025.
(Mit Angaben www.verivox.de/29.07.2025)