Rasantes Internet: Glasfaser ist billiger und zügiger als DSL
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Kehrtwendung im Festnetz: Preise für die zukunftsorientierten Anschlüsse mit Spitzengeschwindigkeit werden immer billiger. Trotzdem wollen zahlreiche Nutzer hiervon noch nichts hören.
Ringsumher verbreiten sich Glasfasernetze* für eine rasante Internet–Nutzung. Doch lediglich rund 25 Prozent der erreichbaren Anschlüsse werden wirklich auch genutzt.
Obgleich die Tarife mittlerweile oft billiger sind als beim üblichen DSL*. Das belegt die neue Marktbeobachtung des Online-Vergleichsportals Verivox, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) zur Verfügung gestellt wurde.
DSL: Kostspieliger und geringere Leistung
Dass die DSL–Anschlüsse, die mit Kupferleitungen ausgestattet sind, ihren Preisvorteil langsam verwirken, wird gemäß Verivox exemplarisch an 2 Angeboten der Deutschen Telekom sichtbar: Der Tarif Glasfaser 150* ist 50 Prozent rasanter als der DSL-Tarif Magenta Zuhause L, ist jedoch lediglich um monatlich 25 Cent teurer.
„Derartige Angebote gibt es zahlreiche“, teilte Jörg Schamberg (Verivox-Telekommunikationsexperte) dem RND mit.
Unterschiedliche Glasfaseranbieter präsentieren mittlerweile Tarife mit Datenübertragungsraten von über 100 Mbit je Sekunde für billiger als 30 Euro im Monat. „Etliche DSL-Tarife liefern hingegen geringere Leistungen und sind dafür kostspieliger„, so Schamberg.
Kehrtwendung beim Kaufinteresse
Ebenfalls bei der Preis-Betrachtung für Kunden im Bestand macht die Glasfaser eine gute Figur. Bei der Telekom ist der oben erwähnte Tarif ab Monat 25 dann bereits 3 Euro billiger als die DSL-Version (44,95 vs. 47,95 Euro).
Bei Vodafone sind nach Beendigung der Mindestlaufzeit sämtliche Technologien im Preis identisch: 100 Mbit sind ab Monat 25 dann für 44,99 Euro zu bekommen – gleichgültig ob Glasfaser, DSL oder Kabel-Internet.
Schamberg bewertet die derzeitige Glasfaser-Preisgestaltung als „frohe Botschaft“ für alle Kaufinteressenten. Bisher war das übliche DSL* häufig noch zufriedenstellend: „Aber wenn Glasfaser wenigstens für mittlere Nutzer häufig bereits biliger zu bekommen ist, könnte auch eine Kehrtwendung bei Kaufinteressenten eintreten.“
Niedriger Glasfaser-Anteil in Deutschland
Gemäß der Bundesregierung sollten bis Ende 2025 dann 50 Prozent sämtlicher Firmen und Privathaushalte Zugang zum Glasfasernetz bekommen haben. Die Aussagen im Bundesbreitbandatlas belegen, dass im Juni 2024 eine Nutzbarkeit von 36 Prozent erreicht wurde – ein Zuwachs um 7,5 Prozen gegenüber dem Jahr zuvor.
Für 2024 hat der Branchenverband Breko gleichzeitig einen Anteil der wirklich mobilisierten Anschlüsse von lediglich 26 Prozent festgestellt, was im EU-Vergleich eine extrem geringe Zahl ist.
Tatsache ist aber: DSL kann mit den bevorstehenden Forderungen an Tempo und Robustheit nicht mehr schritthalten. Die Deaktivierung der Kupfernetze ist unabwendbar. Doch all das geht in Deutschland noch viel zu langsam voran. Weitere Länder sind hier extrem aktiver unterwegs.
In Schweden und Portugal besteht praktisch eine Rundumversorgung mit Glasfaser. „Verbesserte Tarifangebote dürften das Martgeschehem beflügeln“, so Schamberg. „Das nach wie vor zurückhaltende Kaufinteresse könne z.B mit verbrauchsorientierten Angeboten, Treue–Rabatten oder lokalen Spezialtarifen befeuert werden.“
(Mit Angaben www.rnd.de/wirtschaft/24.05.2025)