Heizungs-Knüller: Wärmepumpen im Neubau Spitzenreiter
Neue Daten verraten eine handffeste Entwicklung, wie deutsche Haushalte mittlerweile ihre Wohnung beheizen. Und so sieht es aktuell bei Gasheizungen, Wärmepumpen* und Co. aus.
In Deutschland ist der Absatz von Gasheizungen enorm rückläufig. Wie eine überarbeitete Veröffentlichung der Deutschen Energie-Agentur (Dena) belegt, gingen nicht allein die Absatzmengen in 2024 zurück.
Auch bei Bauvorhaben für die nächsten Jahre werden sie schlecht angenommen: „Gasheizungen büßen im Neubausektor schlagartig an Wertschätzung ein: Bei bewilligten Neubau-Vorhaben steht ihre Quote bei lediglich 4 Prozent“, informiert die Veröffentlichung aus dem Oktober.
Der Heizungsbereich* sei 2024 „extrem“ rückläufig, wird erklärt. Gemäß Dena seien hierfür die Ursachen einerseits „Debatten um das Gebäudeenergiegesetz“, andrerseits eine generelle „Irritation“ in der Bevölkerung sowie eine „zögerliche Einstellung bei Haus- und Wohnungseigentümern“.
Die Auswirkung: Enorm in Deutschland wurden im letzten Jahr weniger Wärmepumpen und Gasheizungen verkauft.
Wärmepumpen sind neue Tabellenführer – Gasheizungen sind eindeutige Loser
Im Gegensatz zu Gasheizungen erfahren Wärmepumpen dennoch einen Boom, erklärt Dena aufgrund des neuen Kenntnisstands.
„Trotz insgesamt sinkenden Absatzmengen erhöht sich die Wärmepumpen–Quote im Neubau-Bereich drastisch: 69 Prozent bei den 2024 errichteten Wohnungen und schon 81 Prozent bei bewilligten Baumaßnahmen für die nächsten Jahre.“
Während Gasheizungen als deutlicher Loser aus der Statistik hervorgehen, gelten Wärmepumpen demnach als neuer Tabellenführer
Die historische Wende auf dem Heizungsmarkt zeichnet sich immer deutlicher ab: Wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie und der Bundesverband WärmepumpeWP informierte, waren im Zeitraum Januar bis Juni 2025 erstmalig mehr Wärmepumpen als Gasheizungen verkauft worden.
„Die Wärmepumpe hat den Gasbrenner erstmalig als populärstes Heizungssystem in Deutschland abgelöst“, erläuterte ebenso Heinz-Werner Schmidt, Geschäftsführer des Heiztechnik-Unternehmens Stiebel Eltron.
Konkret erwarben Verbraucher im ersten Halbjahr 139.500 Wärmepumpenheizungen, während nur 132.500 Gas-Wärmeerzeuger über die Ladentheke gingen. Die Zahlen markieren einen bemerkenswerten Wandel: Noch im vergangenen Jahr lag der Absatz von Gasheizungen mehr als doppelt so hoch wie der von Wärmepumpen.
Für den Niedergang fossiler Heizsysteme gibt es mehrere wirtschaftliche Gründe. Die schrittweise steigenden CO2–Preise verteuern den Betrieb von Gas- und Ölheizungen kontinuierlich. Gleichzeitig steigen die Netzentgelte, da sich die Fixkosten für Wartung, Betrieb und Modernisierung des Gasnetzes auf immer weniger Anschlüsse verteilen.
Hinzu kommen Unsicherheiten auf den Rohstoffmärkten: Geopolitische Konflikte wie der Krieg in der Ukraine können die Preise für Gas und Öl sprunghaft in die Höhe treiben.
(Quellen: dena-Gebäudereport 2025, dpa)
Mit Material www.wa.de/14.10.2025