Teurer Dispo: Bankkunden zahlen im Mittel 11,31 Prozent Zinsen

Teurer Dispo: Bankkunden zahlen im Mittel 11,31 Prozent Zinsen

Zahlreiche Geldhäuser bitten ihre Kundschaft, die mit ihrem Konto in den rote Zahlen landen, heftig zur Kasse. Im Mittel fordern die Banken für den Überziehungskredit momentan 11,31 Prozent Zinsen.

Wer den gestatteten Dispokredit übersteigt, muss oft noch teurere Zinsen bezahlen – im Extremfall sind es 19,75 Prozent. Das belegt eine neue Untersuchung von über 6.800 Girokonten durch ein Online-Vergleichsportal auf Grundlage von BaFin-Angaben.

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Teurere Zinsen für geduldete Überziehung bei 44 Prozent sämtlicher Konten

Im Mittel bezahlen Bankkunden 11,31 Prozent Zinsen, wenn sie den Überziehungskredit ihres Girokontos beanspruchen. Die Höhe des gestatteten Dispokredits wird zwischen den Banken und ihrer Kundschaft persönlich verabredet.

Wer dieses Limit übersteigt und das Konto noch weiter in die roten Zahlen bringt, muss für diese geduldete Überziehung bei 44 Prozent sämtlicher Konten nochmals teurere Zinsen als für den planmäßigen Dispo bezahlen. Im Mittel beläuft sich dieser Zinsaufschlag auf 4,26 Prozent.

Für die Untersuchung hat das Vergleichsportal einen Datensatz der BaFin aufgearbeitet. Banken sind festgelegt, der BaFin sämtliche wesentlichen Bedingungen zu ihren vorgehaltenen BankkontoModellen mitzuteilen.

Die Untersuchung umschließt fast 6.800 Girokonten von knapp 1.100 Sparkassen und Banken. Bei 5.207 Kontomodellen ist ein Dispositionskredit generell machbar und das Geldinstitut weist hierfür Zinsen aus.

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Bis 19,75 Prozent Zinsen für den Überziehungskredit

Unter den 20 Geldhäusern mit den teuersten Überziehungszinsen finden sich eine nicht regionale Privatbank, 7 Sparkassen und 12 genossenschaftliche Kreditinstitute. Den landesweit teuersten Überziehungszins fordert derzeit die VR-Bank Landsberg-Ammersee (15,31 Prozent). Danach kommen die Abtsgmünder Bank (14,75 Prozent) sowie die Volksbank Nordharz (14,79 Prozent).

Die Erstere bildet auch den Gipfel der Banken mit den teuersten Sollzinsen für den Überziehungskredit. 19,75 Prozent Zinsen müssen Kunden berappen, wenn sie das gestattete Dispo-Limit übersteigen.

Derartig teure Zinsen verlangt darüberhinaus lediglich noch die Raiffeisenbank Pfaffenhofen an der Glonn, bei der jedoch der Zinssatz für den allgemeinen Dispo mit 13,75 Prozent ein wenig geringer ist als in Abtsgmünd.

Girokontovergleich
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Ebenso für die geduldete Kontoüberziehung hat das Vergleichsportal mit Hilfe von BaFin-Angaben die 20 Kreditinstitute mit den teuersten Sollzinsen ausfindig gemacht.

Bei der Zuweisung auf die verschiedenen Bankenbereiche zeigt sich das ähnliche Bild wie bei den Zinsen für den allgemeinen Dispo: Gewiss sind es zum Teil sonstige Kreditinstitute, doch ebenfalls bei der geduldeten Kontoüberziehung finden sich unter den 20 Banken mit den teuersten Zinsen eine Privatbank, 7 Sparkassen und 12 Genossenschaftsbanken.

Beim Konto nicht allein auf billige Dispozinsen schauen

Bei der Auswahl des geeigneteten Girokontos* sollten Konsumenten nicht allein auf geringe Überziehungs- und Dispozinsen achten. Ein perfektes Konto punktet auch durch geringe Gebühren für die Kontoführung, die entsprechende Karte und fürs Abheben von Bargeld.

Wird der Dispokredit lediglich ausnahmsweise und nur zur Überwindung einer vorübergenden finanziellen Durststrecke beansprucht, bewirkt auch ein teurer Zins nur absehbare Zusatzkosten.

Wer mit 500 Euro für 10 Tage in die roten Zahlen gerät, bezahlt hierfür bei einem mittleren Dispozins von 11,31 Prozent dann 1,57 Euro an Zinsen. Beim kostspieligsten Dispo (15,31 Prozent Zinsen) wären es 2,13 Euro.

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Vorgehen
Für die Untersuchung hat das Vergleichsportal* am 06.11.2025 bei der BaFin einen Datensatz mit mehr als 6.800 Girokontomodellen von fast 1.100 Sparkassen und Banken heruntergeladen und aufgearbeitet. Bei sämtlichen Geldhäusern, die in der durchgeführten Untersuchung mit Namen erwähnt werden, wurden die Überziehungs– und Dispozinsen am 11.11.2025 mit Hilfe der Informationen auf den Websites der Bankinstitute kontrolliert und womöglich berichtigt.

Mit Material www.verivox.de/20.11.2025

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