Wärmewende: Gasheizung oder Wärmepumpe – Machbare Einsparungen
Inhaltsverzeichnis
- Wärmepumpe vs. Gas: Wie heizen Deutsche ihr Zuhause?
- Eine Abwägung zwischen Wärmepumpe und Gasheizung in 12 Schritten
- Wärmepumpen bekommen umfangreiche Hilfeleistungen, die Gasheizung guckt in die Röhre
- Die Heizungsindustrie erzielte 2023 Spitzenergebnisse
- Die Absatzzahlen lassen tief blicken
- Technik der Gasheizung ist unumstrittener Spitzenreiter
In den letzten Jahren wurden Wärmepumpen andauernd als die zukünftige Heizmethode* angepriesen. Derzeitige Absatzzahlen stellen die Situation hingegen ganz anders dar.
Öl- und Gasheizungen sind erneut extrem populär. Und was ist mit den Absatzzahlen für Wärmepumpen? Die kommen nicht von der Stelle.
Der Absatz von Heizungen bricht alles in allem ein. Da ist die Technik der Wärmepumpe keine Besonderheit. Während die Gasheizung schon eine lange Daseinsberechtigung hat, nimmt die Wärmepumpe als recht neue, umweltfreundliche und fortschrittliche Option an Beliebtheit zu. Was sind nun die Vorzüge von Wärmepumpe und Gaskessel?
Wärmepumpe vs. Gas: Wie heizen Deutsche ihr Zuhause?
Womit beheizen die Deutschen denn ihre Wohnungen? Wird die Mengenzuteilung der im Bestand verfügbaren Wärmequellen als Gradmesser herangezogen, ist die Angelegenheit eindeutig.
Gas* bleibt in den 42 Millionen Wohnungen die Nummer 1 und ist deswegen auch jetzt noch unumstrittener Marktführer.
Die analogen Werte hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft in seiner Analyse zum Heizungsmarkt: „Wie heizt Deutschland 2023?“ festgestellt.
Beim Energieträger Öl ist eine nachlassende Entfaltung zu erkennen. Öl belegt jedoch weiterhin die Position 2. Die Fernwärme kommt auf die Position 3 und den 4. Platz belegt die Wärmepumpe*.
Gasheizung: 48,3 %
Öl-Heizung: 23,4 %
Fernwärme: 15,2 %
Wärmepumpe: 5,7 %
Nachtstromspeicheröfen: 1,8 %
Sonstiges (Flüssiggas, Kohle, Holz, Pellet): 5,6 %
Doch es gibt erfreuliche Aussichten: Das Bild verändert sich, wenn die Untersuchung allein Neubauten betrachtet. 64,6 Prozent der 2023 erschaffenen fast 96.800 Wohngebäude verwendeten die Wärmepumpe hauptsächlich für das Heizen, wie das Statistische Bundesamt (Destatis). informierte.
Wärmepumpen werden im Wesentlichen in 1- und 2-Familienhäusern genutzt. Zu 41,1 Prozent wurden sie in Mehrfamilienhäusern eingesetzt.
Aus gutem Grund ist anzumerken: Die Wärmepumpe ist derjenige Wärmeträger mit den aussichtsreichsten Zukunftsperspektiven. Doch sie trifft auf ernstzunehmende Konkurrenz mit den fortschrittlichen Brennwertheizungen, die mit Gas bewirtschaftet werden.
Eine Abwägung zwischen Wärmepumpe und Gasheizung in 12 Schritten
Es ist demnach eine schwierige Auswahl, mit welchem Wärmeträger die persönliche Wohnung geheizt werden soll. Dieser Beitrag stützt sich in der nachstehenden Abwägung auf die fortschrittliche Brennwert–Gasheizung und auf den beliebtesten Typ bei den Wärmepumpen, die Luft-Wasser-Wärmepumpen.
Beide Energiequellen geloben die bestmöglichen Zukunftsperspektiven. Als erstes vergleicht der Beitrag pauschal in 12 Schritten beide Wärmequellen. Hier die Schritte 1 bis 6:
Energieträger
- Wärmepumpe: Verwendet gratis Luft
- Gasheizung: Verwendet fossiles, endliches Erdgas
Klimafreundlichkeit
- Wärmepumpe: Hoch, verwendet erneuerbare Energie; Strom kann aus Kohle- und Gaskraftwerken kommen
- Gasheizung: Gering, produziert CO₂
Investitionskosten
- Wärmepumpe: Hoch
- Gasheizung: Gering
Betriebsausgaben
- Wärmepumpe: Geringer, abhängig vom Strompreis (Wärmepumpen-Tarif)
- Gasheizung: Höher, abhängig von den Brennstoffpreisen
Nutzungsgrad
- Wärmepumpe: Hoch, unter idealen Voraussetzungen zwischen 300 und 400 Prozent
- Gasheizung: Geringer, bei fortschrittlichen Anlagen zwischen 90 und 95 Prozent
Lautstärke
- Wärmepumpe: Ventilator setzt Strömunglärm frei
- Gasheizung: Ohne
Bei hybriden Heizsystemen treffen dann beide Komponenten aufeinander. Diese sind statthaft, wenn die Anlage wenigstens 65 Prozent Erneuerbare Energien einsetzt.
Auf heizungsfinder.de haben Kauflustige die Gelegenheit, bis zu 5 Angebote für einen Hybrid aus Gasheizung und Luftwärmepumpe * anzufordern.
Wärmepumpen bekommen umfangreiche Hilfeleistungen, die Gasheizung guckt in die Röhre
Bis auf den bedeutenden Schritt „Investitionskosten“ und „Lautstärke“ rechtfertigen bis jetzt 4 Aspekte die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Hier die letzten 6 Prüfschritte:
Lebenszeit
- Gasheizung: Kürzer, ca. 10 bis 15 Jahre
- Wärmepumpe: Länger, bis zu 20 Jahre
Einbau
- Gasheizung: Leichter, weil keine ergänzende Grundvoraussetzung erforderlich, jedoch Gasanschluss nötig
- Wärmepumpe: Komplizierter
Ausgaben für Reparaturen
- Gasheizung: ein bisschen teurer
- Wärmepumpe: ein bisschen billiger
Platzbedarf
- Gasheizung: Meist geringer
- Wärmepumpe: ein bisschen größer
Hilfeleistung
- Gasheizung: Generell keinerlei Hilfeleistung für normale Gastherme
- Wärmepumpe: Hoch, es gibt Hilfeleistung des Staates für Wärmepumpen von bis zu 70 Prozent der kompletten Kosten. Es bestehen aber Bedenken, wann die Hilfestellungen auslaufen.
CO₂-Preis
- Gasheizung: Erhöht sich in den nächsten Jahren. Die Auswirkung: Der fossile Brennstoff Gas wird erheblich verteuert.
- Wärmepumpe: Nicht relevant.
Die Heizungsindustrie erzielte 2023 Spitzenergebnisse
Fürwahr, für die Wärmepumpe punktet die Hilfestellung des Staates und dass keinerlei CO₂-Gebühren gefordert werden.
Beide Aspekte gründen jedoch auf politischen Beschlussfassungen, die sich jederzeit wandeln können (siehe Erkenntnisse mit der Unterstützung von Elektroautos).
Ausschlaggebend ist die politischen Prioritätensetzung der jeweiligen Bundesregierung und die Situation der öffentlichen Kassenlage. Und exakt dort ergeben sich nun Veränderungen.
Die Werte des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie zu den abgesetzten Heizungen belegen, dass 2023 bei Verkaufswerten von 1,3 Millionen Wärmelieferanten ein Spitzenjahr war.
Gegenüber 2022 ergibt sich daraus ein Zuwachs von 34 Prozent. Absatzwerte in vergleichbarer Dimension erreichten die Produzenten das letzte mal in den 90er Jahren.
Das Bedürfnis, für neue Heizungen* Geld auzugeben, ist folglich enorm. Doch die Wärempumpe hat davon lediglich bedingt etwas.
Gegenüber der Brennwert–Gasheizung wird die Luft-Wasser-Wärmepumpe zuächst einmal zunehmend wettbewerbsfähiger, aber der erheblich teurere Einkaufspreis für die Wärmepumpe führt bei den Käufern zu wahrlich anderen Kaufentscheidungen.
Die Absatzzahlen lassen tief blicken
2023 lassen die Absatzzahlen für neue Heizungen tief blicken: In den ersten 6 Monaten 2023 gab es einen außergewöhnlichen Hype auf die Wärmepumpe. Hierfür zuständig war hauptsächlich der Ukraine–Krieg und die Besorgnis der Heizungsinhaber vor einer denkbaren Mangelsituation in der Gasversorgung.
Danach setzten komplette Marktveränderungen ein: Die Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) bewirkte einen erhöhten Bedarfe nach Gas– und Ölheizungen, der Verkauf von Wärmepumpen war extrem rückläufig.
Und so stellen sich die Absatzzahlen für 2023 dar:
Insgesamt: 1,3 Millionen
- Biomasse: 49.500 (-44 Prozent)
- Öl: 112.500 (+99 Prozent)
- Wärmepumpen: 356.000 (+51 Prozent)
- Gas: 790.500 (+32 Prozent gegenüber 2022)
Um den bestmöglichen Preis für eine Wärmepumpe zu bekommen, macht es sich bezaht, Vergleiche durchzuführen. Unter Zuhilfenahme des gratis Angebotsvergleichs auf heizungsfinder.de* kannst du bis zu 5 Angebote anfordern.
Technik der Gasheizung ist unumstrittener Spitzenreiter
Im Jahr 2023 erreichte der Absatz von Gasheizungen eine enorme Erhöhung und erzielte mit 790.500 abgesetzten Anlagen einen neuen Spitzenwert, was gegenüber 2022 einen Anstieg von 32 Prozent ausmacht.
Der Verkauf von Ölheizungen hat sich gegenüber 2022 dagegen verzweifacht und erzielte einen Wert von 112.500.
Darum ist der Ausdruck „Rückkehr der Öl-Heizung“ nachvollziehbar. Die Absatzzahlen von Gas– und Ölheizungen erzielten, entgegen der Hilfeleistungen für die Wärmepumpe, neue Höchstwerte.
Gewiss haben sich ebenfalls die Absatzzahlen für Wärmepumpen gegenüber 2022 erhöht (51 Prozent). Gegenüber den abgesetzten Gasheizungen erzielen sie jedoch lediglich eine Marktquote von 45 Prozent.
Angesichts dessen bemerkt der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) : „Die Wärmewende ist eine Gemeinschaftsarbeit. Fachhandwerk und Industrie haben das Notwendige getan und im letzten Jahr einzigartig ihr Leistungsvermögen erkennen lassen.
Jetzt ist die Politik gefordert. Aus Vorschriften müssen endlich installierte Heizungen werden„, verlangt BDA-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt.
(Mit Angaben www.infranken.de/24.02.2025)