Netzentgelte 2025: So kannst du beim Strom sparen
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Netzentgelte 2025: So kannst du beim Strom sparen

Haushalte, deren PVSpeicher, Wallbox* oder Wärmepumpe regelbar sind, dürfen sich nun über ermäßigte Netzentgelte freuen. Wie die unterschiedlichen Module arbeiten und um welchen Betrag du du damit deine Stromrechnung senken kannst.

  • Dynamische Netzentgelte können Stromkosten kräftig reduzieren
  • Sonstige Netzentgelt-Rabatte als Option oder Erweiterung

Netzentgelte stellen einen erheblichen Teil des Strompreises dar. Ab Anfang April 2025 müssen sämtliche Netzinhaber ihren Kunden ein erneuertes Tarifmodell an die Hand geben, das außerordentlich preisgünstig zu buchen ist: dynamische Netzentgelte.

In diesem Fall ist die Höhe nicht wie herkömmlich unveränderlich, sondern durch die Beanspruchung der Stromnetze definiert. Desweiteren existieren weitere 2 Modelle für Netzentgelt-Nachlässe. Diese sind schon ab Januar 2024 gültig.

Aber lediglich Haushalte mit PhotovoltaikStromspeicher, Wallbox* und Wärmepumpe können diese ermäßigsten Netzentgelte einsetzten. Wer etwa sein Elektroauto planvoll in Zeiten mit geringen Netzentgelten auflädt, kann jährich einen geringen Geldbetrag (3-stellig) einparen. Erfordernisse:

Die entsprechenden Verbrauchseinrichtungen müssen aus der Ferne regelbar sein, und die Inhaber brauchen einen intelligenten Stromzähler an ihrem Hausanschluss.

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Wofür müssen Netzentgelte bezahlt werden?

Netzentgelte tragen die Kosten, die durch die Errichtung und die Inbetriebnahme der Stromnetze entstehen. Die Netzbetreiber stellen damit sicher, dass die Bürger immer störungssicher mit Strom beliefert werden. Ebenso werden die Stromzähler über die Netzentgelte bezahlt.

Der entsprechende Stromanbieter berechnet den Konsumenten die Netzentgelte und übermittelt sie an den Netzbetreiber. Die Höhe wird vom jeweiligen Gebiet bestimmt.

2025 stehen sie im bundesweiten Mittelwert bei knapp 11 Cent je kWh. Für Haushalte stellen sie rund 25 bis 33 Prozent des Strompreises dar.

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Was ist ab 2025 anders?

Wenn Photovoltaik-Anlagen* oder Windräder extreme Strommengen ins Netz einleiten und hiervon lediglich ein geringer Teil verbraucht wird, kann das im Leitungssystem örtlich zu Überforderungen führen. Die Netzbetreiber reagieren, indem sie die eine oder andere Verbrauchseinrichtung zur Not vorübergehend abbremsen.

Zur Wiedergutmachung für die netzausgerichtete Regulierung dürfen Haushalte lediglich ein kleineres Netzentgelt vergüten und können soniz ihre Stromrechnung verringern. Für diese Rabatte existieren 3 unterschiedliche Module.

Als neueste Errungenschaft sind nun dynamische (zeitvariable) Netzentgelte etabliert worden. Sämtliche Verteilnetz Betreiber der Verteilnetze müssen diese ihrer privaten Stomkundschaft ab dem 1. April 2025 in wenigstens 6 Monaten jährich bereitstellen.

Bei dynamischen Netzentgelten bestehen während des Tages 3 Tarife mit individuellen Zeitfenstern und Preisstufen.

Stromspiegel 2025: Verbrauchst auch du zu viel Strom im Haushalt?

Muster für dynamisches Netzentgelt während des Tages

(Bildquelle: www.adac.de/rund-ums-haus/28.05.2025)

Anstelle der Abrechnung mit permanent knapp 11 Cent je kWh für einen Anteil des Strompreises zählt bei den dynamischen Netzentgelten im Budesdurchschnitt momentan diese Abstufung:

  • Hochlast-Tarif: am Abend 12,5 Cent pro kWh
  • Standard-Tarif: am Tag 8,7 Cent pro kWh
  • Niedriglast-Tarif: zur Nacht 2,6 Cent pro kWh

Netzentgelte, die vorübergehend extrem billiger sind, sollen private Haushalte anregen, ihren Strombedarf aus freien Stücken in Zeitabschnitte zu verlagern, in denen das Netz lediglich weniger beansprucht ist.

Die Preisstufen und Zeitfenster werden jährlich vereinbart und sind für komplette Netzgebiete zuständig. Jeder Verteilnetzinhaber dediniert sie eigenständig.

Schon ab 2024 existieren 2 andere Modelle für ermäßigte Netzentgelte. Es ist sinnvoll, sie zu kennen. Dynamische Netzentgelte dürfen allein im Zusammenwirken mit einem zusätzlichen Rabattmodell für Wärmepumpen*- und Wallboxen in Anspruch genommen werden.

Welcher Netzinhaber ist verantwortlich?
Auf der Website-Präsenz VNB Digital kannst du deinen Verteilnetzinhaber ausfindig machen, wenn du die Anschrift des persönlichen Haushalts eintippst. Verteilnetzinhaber geben auf ihren Internetseiten die „Netzentgelte für Strom“ bekannt.

Andere ermäßigte Netzentgelte

Haushalte mit einer regelbaren Wärmepumpe oder Wallbox bekommen frei von den dynamischen Netzentgelten eine Vergütung dafür, dass Netzinhaber ihre Verbrauchseinrichtungen im Ausnahmefall vorürergehend aus der Ferne regulieren können.

Sie dürfen aus 2 Modulen aussuchen: einem allgemein gehaltenen Festbetrag oder einem Rabatt (in Prozent) auf die Netzentgelte. Ein Wechsel zwischen den Modulen ist erlaubt.

Modul 1: Hier wird den Haushalten bei den Netzentgelten pro Jahr ein pauschaler Betrag in geringer Höhe (3-stellig) erlassen – selbst dann, wenn sie keine dynamischen Netzentgelte nutzen.

Daraus ergibt sich eine Ermäßigung von 50 bis 95 Prozent des für den jährlichen Strombedarf eines E-Autos (rund 2.500 kWh) zahlbaren Netzentgelts. Der konkrete Nachlass wird durch den Netzbetreiber bestimmt.

Modul 2: Hier wird der Arbeitspreis für das Netzentgelt (ct pro kWh) auf 40 Prozent des lokal gültigen Standardtarifs reduziert. Die Preisermäßigung zählt lediglich für den Stromverbrauch der Wärmepumpe oder Wallbox.

Technische Bedingung ist ein getrennter Stromzähler, um deren getrennt abgesondert vom restlichen Haushaltsbedarf zu dokumentieren und danach in Rechnung stellen zu können. Modul 2 kann außerdem mit der Umlagebefreiung für Wärmestrom verknüpft werden und ist deshalb für Wärmepumpen anwendbar.

Modul 3: Hier geht es um dynamische Netzentgelte. Diese kann man mit der pauschalen Netzentgeltermäßigung laut Modul 1 verknüpfen. Wer den Akku seines Elektroautos häufig daheim im NiedriglastTarif oder in Tagesnebenzeiten aufladen kann, ist mit dem dynamischen Netzentgelt und dem festen jährlichen Rabatt generell am besten bedient.

Beeinflussung des Stromzählers – das sind die Auswirkungen

Dynamische Netzentgelte im bundesweiten Vergleich
Wann und wo bezahlst du was? Das Branchen-Portal variable Netzentgelte zeigt eine ideale Übersicht über die gültigen Zeitfenster und Preisstufen der über 800 deutschen Verteilnetzinhaber.

Wie ermäßigte Netzentgelte einsetzen?

Die ermäßigten Netzentgelte sind nicht für alle Haushalt zugänglich. Lediglich Inhaber planbarer Verbrauchseinrichtungen gemäß Paragraf 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) stehen reduzierte Netzentgelte zu.

Preisrabatte dürfen sie einsetzen, wenn Batteriespeicher, Wallbox und Wärmepumpe eine Minimalkapazität von 4,2 Kilowatt aufweisen und sich vom Netzinhaber bei bevorstehen Blackout vorübergehend abbremsen lassen.

Ab Januar 2024 gehören sämtliche neu eingerichteten Wärmepumpen und Wallboxen automatisiert zu den planbaren Verbrauchseinrichtung. Aber ebenso Inhaber längst bestender Anlagen dürfen zu dynamischen Netzentgelten wechseln.

Bedingung ist, dass die Wallbox*, die Wärmepumpe und längerfristig auch der PV-Speicher technisch ermöglichen, Steuerbefehle des Netzinhabers zu realisieren. Wie bei neueren Anlagen ist hierfür ein Smart Meter und eine Steuerbox erforderlich.

Wer z.B das dynamische Tarifmodell für eine vorhandene Einrichtung verwenden möchte, muss seinen Stromanbieter kontaktieren. Sind die technplogischen Bedingungen erfüllt, verändert dieser die Abrechnung.

Bei neuen Wärmepumpen* oder Wallboxen fordert man die ermäßigten Netzentgelte bezüglich der Anmeldung beim örtlich verantwortlichen Netzinhaber an.

Dynamische Netzentgelte sind aber in der Grundversorgung nicht zugänglich. Wer also bewusst einen Vertrag mit einem separarten Stromtarif oder einem weiteren Stromversorger* vereinbart hat, kann nur auf den Pauschalrabatt laut Modul 1 zurückgreifen.

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Durch dynamische Netzentgelte sparen?

Ein Großteil der Netzinhaber reduziert das Entgelt in der billigen Tarifstufe auf weniger als 5 Cent je kWh, einige auf unter 1 Cent.

Der Niedriglast-Tarif kommt generell in den verbrauchsschwachen Zeitspannen von spätabends bis frühmorgens zum Zuge. Einige Netzbetreiber im Süden ermöglichen die Ermäßigung hingegen in der Mittagszeit, zumal dann eine Menge Solarstrom in die Leitungen eingespeist werden.

Wer sein E-Auto in diesen Zeitphasen nachlädt, kann die Stromkosten erheblich reduzieren. Hierbei sind Energiemanagement-Systeme behilflich, welche die Ladeaktivitäten an der Wallbox regulieren und auch die weiteren Energieentnahmen daheim perfektionieren können.

Wärmepumpen* lassen sich dadurch auch größtenteils mit dem Niedriglast-Tarif bewirtschaften. Die in den billigen Stromzeiten hergestellte Wärme wird in einen Pufferspeicher geleitet, wenn sie nicht sofort verbraucht wird.

Über-Nacht-Tarife. E.ON bietet neuen Stromtaruf

Muster: Dynamischer Stromtarif spart jährlich 193 Euro

Ein Haushalt (Berlin) mit einem Elektroauto vergütet für das Aufladen zu Hause mit dem dynamischen Modell im Zeitabschnitt 22.15 und 6.30 Uhr ein Netzentgelt von lediglich 4,15 Cent je kWh.

Bei der Standard-Tarifstufe ergeben sich 11,86 Cent. Wer spät in der Nacht 50 kWh nachlädt, erspart demnach 3,86 Euro je Ladeaktivität.

Bei jährlich 50 Ladeaktivitäten in der Nacht ergibt sich bei dieser Strommenge eine Einsparung von 193 Euro. Der Berliner Netzbetreiber stellt den Niedriglast-Tarif in das ganze Jahr bereit.

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Dynamischer Stromtarif und Dynamisches Netzentgelt

Mit den dynamischen Stromtarifen haben Haushalte neben den dynamischen Netzentgelten eine zusätzliche Gelegenheit, durch das Verlagern ihres Bedarfs Stromkosten zu sparen.

Bestimmt durch die Börsenpreise passt sich bei diesem Tarifmodell der Strompreis jede Stunde an. Einen Tag vorher geben die Anbieter die entsprechenden Arbeitspreise bekannt. Während einiger Stunden ist der Strompreis billiger als 20 Cent je kWh. Aber manchmal landen die Preise auch vorübergehend bei mehr als 40 Cent je kWh.

Eine Analyse des Unternehmens Neon Neue Energieökonomik belegt: Durch die Verlagerung der Ladeaktivitäten beim Elektroauto in Niedrigpreis-Zeiten reduzieren sich die Stromkosten in einer alltäglichen Musterkalkulation um bis zu 47 Prozent.

Dynamische Netzentgelte lassen sich mit Dynamischen Stromtarifen verknüpfen. Denn in Zeiten, in denen der Niedriglast-Tarif berechnet wird, ist häufig auch der Strompreis gering.

Der Neon-Analyse zufolge dürfen Haushalte durch diese Verknüpfung ihre Stromkosten für das Elektroauto um bis zu 68 Prozent verringern.

E-Mobilität steigt, Preise fallen: Haushalte speichern immer öfter Strom

(Mit Angaben www.adac.de/rund-ums-haus/28.05.2025)

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